GHANA: Zwei Schwule verhaftet und öffentlich erniedrigt

GHANA: Zwei Schwule verhaftet und öffentlich erniedrigt
Zwei Männer wurden in einem Hotel in Ghana verhaftet, als sie in ihrem Hotelzimmer beim Sex erwischt wurden. Sie mussten darauf nackt in erniedrigenden Sexstellungen für Fotos posieren, und die dadurch entstandenen Bilder wurden dann wie bei einem Pranger in den Sozialen Netzwerken und über Zeitungen verbreitet.

Menschenrechte zählen für Schwule in vielen westafrikanischen Staaten nicht, es geht sogar vielmehr darum, sie mit möglichst krassen Mitteln zu erniedrigen und ihr Leben zu zerstören. So erging es nun auch zwei Männern in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Der 18- und der 28-Jährige haben zusammen ein Zimmer in einem Hotel gebucht. Dem Mann an der Rezeption kamen die Beiden verdächtig vor und so ging er ohne Voranmeldung und ohne anzuklopfen mit einem Zweitschlüssel in deren Zimmer und erwischte sie beim Sex. Darauf rief er sofort die Polizei, welche die beiden Männer verhafteten.

Doch die Polizisten liessen es nicht dabei bewenden. Sie zwangen die beiden Männer, dass sie sich nackt und teils in erniedrigenden Sexposen für Fotos hinstellen mussten, um die Bilder danach über die Sozialen Netzwerke zu verbreiten. The Daily Guide, eine lokale Zeitung, veröffentlichte die Fotos zudem ebenfalls. Des Weiteren wurde auch ein Video gemacht und via Facebook verbreitet, welches die beiden nackten Männer zeigt, wie sie von den Polizisten angeschrien und erniedrigt werden. Wer den Clip tatsächlich gedreht hat, ob die Polizei oder sonst jemand, ist noch unklar.

Auch die Berichterstattung in den Medien in Ghana hat einzig zum Ziel, zusätzlich Öl ins Feuer zu giessen und gegen Homosexuelle zu hetzen. So schrieb etwa der Daily Guide in seiner Schlagzeile, dass ein Mann Sex mit einem Highschool-Jungen hatte. Zudem soll der alte Mann den Jungen nur dafür ins Hotel gelockt haben. Tatsache ist jedoch, dass beide Männer Erwachsen sind, und dass der Sex absolut einvernehmlich und im privaten Rahmen stattfand. Weiter heisst es im Artikel, dass der ältere Mann ein Gay Aktivist sei, welcher Jungs im Facebook anschreibe und sie mit Geld oder mit Geschenken in Sexfallen locke.

Homosexualität ist in Ghana illegal und kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. In der Gesellschaft ist das Thema nach wie vor ein grosses Tabu, und es wird auch oft von Geistlichen, wie auch Politikern dazu verwendet, um Hetze und Unwahrheiten zu verbreiten. So behauptete etwa ein Priester, dass schwuler Sex Erdbeben auslöse. Ein Anderer erklärte zudem voller ernst, dass Tattoos die Menschen derart beeinflusse, dass sie zu homosexuellen Prostituierten werden.