GRIECHENLAND: 4 Polizisten wegen Tod eines LGBT-Aktivisten angeklagt
Es war am helllichten Tag des 21. Septembers in einer Fussgängerzone in der Nähe des Omonia Platz im Zentrum der griechischen Hauptstadt. Videoaufnahmen, welche übers Fernsehen und über die Sozialen Medien verbreitet wurden, zeigen Zak Kostopoulos, wie er in einem Juwelierladen an der Gladstonosstrasse gefangen ist und einen Feuerlöscher nimmt um die Scheibe einzuschlagen um sich zu befreien. Als er durch die Glasscheibe am Boden raus zu klettern versucht, wird er sofort vom Besitzer des Ladens und einem weiteren Mann, welche beide das Geschehen von draussen beobachtet haben, heftigst attackiert und mit Tritten und Schlägen traktiert. Ein Tritt war derart heftig, dass Zak auf dem Boden liegen blieb. Passanten begannen dann Zak zu helfen, doch einige traten weiter auf ihn ein. Die eintreffende Polizei hat ebenfalls auf Zak eingetreten und ihm die Handschellen angelegt. Er ist schliesslich noch auf dem Weg in den Spital verstorben.
Die Polizei beschrieb den 33-jährigen Gay Aktivisten als Drogensüchtigen, welcher mit einem Messer bewaffnet den Juwelier überfallen wollte. Ein Vorwurf, den Zaks Freunde vehement bestreiten. Auch bei der Autopsie konnten keinerlei Drogen in Zaks Körper festgestellt werden. Er soll demnach an einem Herzinfarkt, verursacht durch die Schläge, gestorben sein. Ob ein angeblich gefundenes Messer im Juweliergeschäft tatsächlich die Fingerabdrücke von Zak enthielt, ist noch immer nicht geklärt.
Die Familie von Zak Kostopoulos hat nun Anklage wegen Mord erhoben, und zwar gegen alle, welche beim Vorfall mit dabei waren. Dazu gehören der Besitzer des Juwelierladens, sowie ein weiterer Mann und auch die Polizisten. Auch die Ambulanz soll angeklagt worden sein, sowie Beamte der Motorrad-Polizei, wie Medien berichten. Die vier angeklagten Polizisten haben nun bis zum 12. Dezember Zeit um ihre Verteidigung vorzubereiten.
Zak Kostopoulos war ein Vorbild für viele: Er setzte sich vehement für die Sichtbarkeit der Schwulen, Lesben und Transgender ein und hatte sein Coming out als HIV-positiv. Sein Tod schockierte die LGBT-Community in Athen, aber auch international, und als die Todesnachricht verbreitet wurde, kam es zu spontanen Mahnwachen und Protesten in Athen, aber auch in anderen Städten auf der Welt, wie in Italien und Australien. Zak wurde im Dorf Kirra, wo er aufgewachsen ist, beerdigt. An der Beerdigung wurde vor allem seiner Rolle innerhalb der Community, aber auch als Drag Queen Zackie Oh gedacht. Sein Sarg war denn auch mit Glitzer, Perücken und mit kleinen Regenbogenfahnen geschmückt...
Achtung: Dieses Video ist äusserst brutal und enthält schwere Misshandlungen und Gewalt:
