GUATEMALA: Zwei schwule Männer stellen sich zur Wahl

GUATEMALA: Zwei schwule Männer stellen sich zur Wahl
In diesem Jahr wird in Guatemala gewählt und mit Otto René Félix und Aldo Dávila kandidieren auch zwei schwule Männer für ein Amt im Kongress. Beide wollen sich für die Rechte von LGBTI+ einsetzen, geht es doch derzeit um sehr viel für die Community...

Es sind nicht nur die kommenden Wahlen, welche enorm wichtig sind für die LGBTI+ Community, denn damit können sie indirekt die Politik Guatemalas mitbestimmen, sondern es ist auch die Initiative 5272, welche die Rechte der Schwulen, Lesben, Bisexuellen, sowie trans und inter Menschen betrifft. Mit dieser Initiative soll einerseits die Ehe zwischen Mann und Frau geschützt werden, und andererseits sollen die Eltern die Befugnis erhalten, die Kinder im Gebiet der Sexualität zu führen. Damit könnte die Ehe also nicht für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden, und Eltern erhielten quasi den Freipass für so genannte Conversion Therapien.

Nicht zuletzt diesem enormen Druck, dem die Community derzeit ausgesetzt ist, ist es wohl zu verdanken, dass sich gleich zwei schwule Männer um ein Amt im Kongress des Landes bewerben. Otto René Félix geht für die Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca, URNG-MAIZ, ins Rennen. Zuerst als Guerilla Bewegung im Einsatz, wurde sie 1998 als offizielle Partei anerkannt. Neben ihm wird auch Aldo Dávila kandidieren. Er ist der Leiter der lokalen HIV/Aids-Organisation Asociación Gente Positiva in Guatemala-Stadt. Er tritt für die Winaq Partei an, welche von der Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú gegründet wurde.

Beide Kandidaten haben sowohl die Initiative sowie auch die ohne hin äusserst homophobe Rhetorik im Wahlkampf aufs schärfste verurteilt. Es gebe aktuell sehr viele Gesetze, welche die Rechte der LGBTI+ Community verletzen, so Dávila. Es herrsche zudem eine gesellschaftliche Ungleichheit in Guatamela, fügt Félix hinzu. So ergänzt er zudem, dass viele LGBTI+ keinen Zugang zum Gesundheitssystem haben, und auch nicht im Arbeitsmarkt integriert sind, weil sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Die beiden Männer wollen dies nun aber ändern: Es sei wichtig, dass sie an jenen Ort gewählt werden, wo sie auch tatsächlich etwas verändern können, so Dávila.