GUATEMALA: Neues Familiengesetz gegen LGBTs und Frauen
Die Kriminalisierung bei Abtreibungen würde ausgeweitet, die Ehe wird als Beziehung zwischen Mann und Frau festgeschrieben und eine Familie kann nur aus Mutter, Vater und Kind bestehen. Das neue Gesetz zum Schutz der Familie stellt einen klaren Angriff auf die Rechte der Frauen und der LGBTs dar, kritisieren viele Menschenrechtsorganisationen.
Zweimal hat der Kongress das Gesetz bereits gutgeheissen, und nun fehlt noch eine dritte Abstimmung. Danach muss jeder einzelne Artikel ebenfalls noch abgesegnet werden, bevor der Entwurf zur endgültigen Einführung dem Präsidenten zur Unterschrift unterbreitet wird.
Bezüglich Abtreibungen sieht das Gesetz eine massive Ausweitung des Straftatbestandes vor, dass sogar Frauen mit einer Fehlgeburt kriminalisiert werden können. Diese Fälle würden neu strafrechtlich untersucht, oder die Frauen müssen sich zumindest einer Befragung durch die Behörden stellen. Bei der Definition der Ehe wird zudem nicht nur festgeschrieben, dass es sich um eine Verbindung zwischen Mann und Frau handelt, sondern, dass es sich dabei zwingend auch um das Geschlecht handeln soll, mit welchem man geboren wurde. Damit werden auch Transpersonen von der Ehe ferngehalten.
Human Rights Watch kritisiert das Gesetz aufs Schärfste. Es untergrabe die Rechte der Frauen und der LGBTs. Sollte der Kongress dem Gesetz zustimmen, dann sende es die klare Botschaft, dass Frauen, sowie Schwule, Lesben und Trangender Bürger zweiter Klasse sind. Es fehle dem Gesetz ganz einfach an Menschlichkeit und an gesundem Menschenverstand, und könnte sogar Mädchen und Frauen, welche eine Fehlgeburt erleiden zu Kriminellen machen. Was als Schutz der Familie verkauft werde, sei grundsätzlich reine Förderung von Homophobie.