INDONESIEN: Homophobie kostet das Land jährlich 12 Milliarden Franken
Um ihr volles Potential in der Wirtschaft entfalten zu können, müssen auch LGBTs ihre Fähigkeiten, ihre Möglichkeiten und ihr Wissen voll ausschöpfen können. Da sie dies aufgrund der aktuell äusserst homophoben Situation in weiten Teilen Indonesiens nicht können, kostet dies das Land jedes Jahr rund 12 Milliarden Schweizer Franken. Dies ist das Resultat einer aktuellen Studie des Ökonomen M.V. Lee Badgett von der Universität Los Angeles zum Thema Diskriminierung und Homophobie in Indonesien.
So fanden die Autoren beispielsweise als Hauptgrund, dass die meisten LGBTIs in Indonesien schon Gewalt erlebt haben, und dies führe sie meist in eine wirtschaftliche Notlage. Schwule, Lesben und Transgender, oder auch jene, welche dafür gehalten werden, würden zudem auch bereits an den Schulen und Bildungsstätten ein hohes Mass an Verfolgung und Beschimpfung erleben, was ihre schulischen Leistungen und die Weiterbildung massiv reduziere und damit auch ihre wirtschaftliche Produktivität später im Leben einschränke. Durch den Stress im Alltag und die Vorurteile, so das Team um Badgett weiter, würden zudem auch die Fälle von Depressionen oder gar Selbstmord ansteigen, was sich ebenfalls wieder in der Wirtschaftsleistung abbilde. Vielen LGBTs bleiben nur Arbeiten im informellen Sektor offen, so besonders häufig als Sexarbeiter oder in Sexstudios.
Besonders betroffen seien zudem die Waria, die Transfrauen, da sie kulturelle Regeln in Bezug auf die Geschlechter verletzen. Sie würden Schwierigkeiten haben, eine Arbeitsstelle zu erhalten, in der Schule bleiben zu können oder schon ganz einfach ein Bankkonto zu eröffnen, da ihr Geschlecht auf dem Ausweis nicht mit dem realen Geschlecht, wie sie sich im Alltag zeigen, zusammenpasst.