INDONESIEN: Klage des schwulen Polizisten wurde abgelehnt
Es braucht aktuell sehr viel Mut, sich in Indonesien als schwul zu outen und für seine Rechte einzustehen. Genau dies hat der 30-jährige TT, wie er von den Medien genannt wird, gewagt, da er der Meinung ist, dass er seine Stelle bei der Polizei aufgrund seiner Homosexualität verloren hat. Nun wollte er sich gegen die Kündigung wehren, reichte eine entsprechende Klage ein, erhielt nun aber einen Dämpfer. Der Richter lehnte den Fall ab. Seine Entscheidung begründete er damit, dass TT seine Beschwerde gleich bei seiner Entlassung hätte einreichen sollen und nicht erst jetzt.
Die Kündigung selber wurde bereits 2017 ausgesprochen. Wenig später wurde TT gar festgenommen, wegen angeblicher Erpressung. Beim Verhör drehten sich die Fragen dann aber ausschliesslich um seine sexuelle Orientierung, und er wurde als pervers betitelt, weshalb er misstrauisch wurde. Im Oktober des vergangenen Jahres entschied eine Ethikkommission schliesslich, dass er unehrenhaft entlassen werde. Formell entlassen wurde er darauf im Dezember 2018, nach zehn Jahren im Dienst.
Aufgeben will TT auch nach diesem Rückschlag noch nicht. Via seinem Anwalt liess er ausrichten, dass sie die Entscheidung des Richters anfechten und in Berufung gehen werden.
Homosexualität ist in Indonesien, abgesehen von der Provinz Aceh, wo die Scharia eingeführt wurde, nicht illegal. Seit 2016 steigt der Druck auf die Community aber enorm und es kommt immer wieder zu Razzien und Massenverhaftungen von LGBTI+.