INDONESIEN: Schwuler Polizist klagt gegen seinen Arbeitgeber
Homosexualität ist in Indonesien, abgesehen von der Provinz Aceh auf Sumatra wo die Scharia gilt, nicht strafbar, aus diesem Grund wehrt sich ein Polizist in Zentraljava nun gegen seine Kündigung. Er sieht es als erwiesen, dass er nur aufgrund seines Schwulseins damals im Jahr 2017 entlassen wurde. Deshalb zieht Brigadier TT, wie er durch die Medien genannt wird, nun gegen seinen Arbeitgeber vor Gericht.
Nach seiner unehrenhaften Entlassung wurde TT gar wegen Verdachts auf Erpressung verhaftet. Doch während der Untersuchungen wurde er nicht dahingehend befragt, sondern nur betreffend seiner sexuellen Ausrichtung, wie der Anwalt von TT erklärte. Seine sexuelle Orientierung sei als abartig bezeichnet worden. Wie der Anwalt weiter ergänzt, gebe es aber gar keine perverse sexuelle Neigung, sondern TT lebe nur seine Orientierung aus, welche ihn zu einer Minderheit mache.
Die Untersuchungen gegen TT gingen bis im letzten Jahr, als eine Ethikkommission schlussendlich im vergangenen Oktober entschied, TT unehrenhaft zu entlassen. Im Dezember 2018 wurde er dann auch formell von der Polizeieinheit ausgeschlossen, in welcher er während zehn Jahren gedient hat. Ein Polizeisprecher rechtfertigte die Entlassung damit, dass sich ein Polizist an die gesetzlichen und die religiösen Normen halten müsse, sowie über anständiges Verhalten und moralische Standards verfügen, sowie die Menschenrechte einhalten müsse.
Dass sich TT nun gegen seine Kündigung wehrt ist äusserst bemerkenswert, da die Rechte der LGBTI+ seit mindestens 2016 arg unter Druck geraten sind. Es kommt immer wieder zu Razzien mit dutzenden Verhaftungen, und in gewissen Städten wurden gar Militärs und Anti-Gay-Taskforces gegründet um förmlich Jagd auf LGBTI+ zu machen. Im Parlament liegt zudem gar ein Gesetzesentwurf vor, mit welchem Homosexualität im ganzen Land strafbar gemacht werden soll.