IRLAND: Politiker fordern ein Verbot von Conversion Therapien
Auch in Irland mit seiner stark durch konservative Religionen geprägte Vergangenheit, gehören Conversion Therapien zu einem dunklen Kapitel. Noch immer angewendet, sind sich mittlerweile alle seriösen Wissenschaftler und Mediziner einig, dass diese Form der Therapie gefährlich und gesundheitsschädlich ist. Nicht selten leiden die Klienten bei dieser „Umpolung“ auf heterosexuell danach an massiven psychischen Problemen, welche auch im Selbstmord gipfeln können. Gerade Minderjährige werden oft zu solchen Opfern, da sie von ihren Eltern zu solchen Behandlungen gezwungen werden.
Nachdem das EU-Parlament mit 435 zu 109 Stimmen einen entsprechenden Aufruf angenommen hat, mit welchem die Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, ein Verbot für Conversion Therapien in den jeweiligen Ländern auszuarbeiten, hat nun der schwule, irische Senator Fintan Warfield den Prohibition of Conversion Therapies Bill 2018 im Parlament vorgestellt. Er ist der Verantwortliche für die Rechte der LGBTI innerhalb der Sinn Féin und konnte nun bereits 21 weitere Senatoren als Unterstützer für das Anliegen gewinnen, und zwar von der Fianna Fáil über die Grünen bis zu Labour und den Unabhängigen.
Der Gesetzesentwurf sieht ein Verbot für alle Praktiken oder Behandlungen vor, welche die Änderung, die Unterdrückung oder die Verdrängung der sexuellen Orientierung, der Geschlechteridentität oder des Ausdrucks des Geschlechts zum Ziel haben. Man habe Conversion Therapien schon länger im Blick, erklärt Warfield, und Investigativ-Journalisten hätten geholfen, Licht auf diese schädlichen Praktiken zu werfen. Er fordert weiter den irischen Premierminister Leo Varadkar auf, dass dieser ebenfalls öffentlich Stellung gegen Conversion Therapien bezieht. Dies dürfte der Fall sein, ist doch Varadkar selber einer von nur wenigen, offen schwulen Regierungsschefs in der Welt.