IRLAND: Premier wird Papst auf LGBT-Rechte ansprechen
Alle drei Jahre organisiert die Katholische Kirche jeweils einen Weltfamilientag, der stets in einer anderen Stadt stattfindet. In diesem Sommer wird das Treffen in Dublin über die Bühne gehen, und auch der Papst wird dafür nach Irland reisen.
Bereits im Vorfeld sorgt der Anlass, welcher am 25. und 26. August stattfinden wird, nun aber für Diskussionen, und zwar weil LGBT-Organisationen explizit ausgeschlossen wurden. Zahlreiche katholische Gruppen, welche aus Schwulen, Lesben und Transgender bestehen oder welche sich für deren Anliegen innerhalb der katholischen Kirche einsetzen, haben sich nämlich für den Anlass akkreditiert, wurden aber abgelehnt. So durften etwa die Gruppen We Are Church Ireland und das Global Network of Rainbow Catholics keinen Stand am Weltfamilienkongress aufstellen.
Doch sie erhalten nun Schützenhilfe, und nämlich von niemand geringerem als von Leo Varadkar, einer der wenigen offen LGBT-lebenden Staatschefs der Welt. Der Premierminister hat angekündigt, dass er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen werde, den Papst auch auf die Rechte der LGBTs anzusprechen.
Er wisse noch nicht genau, über was sie sprechen werden, so Varadkar. Das Treffen im Dublin Castle könnte sehr kurz sein, aber er werde den Papst sicherlich willkommen heissen, und wenn es die Gelegenheit zulasse, dann werde er auch die Bedenken der irischen Bevölkerung kundtun. Neben den Fällen der sexuellen Übergriffe innerhalb der Kirche, werde er dem Papst auch die Ansichten der irischen Gesellschaft und der Regierung aufzeigen was Familien betreffe, dass Familien nämlich in ganz verschiedenen Formen existieren, und damit auch gleichgeschlechtliche Paare miteinbezogen werden müssen, wie auch alleinerziehende Elternteile.
Der Weltfamilientag ist eine Grossveranstaltung der katholischen Kirche. Die Hauptbestandteile sind Gottesdienste, eine Papstmesse, Gruppenarbeiten und Workshops, aber auch ein Kulturprogramm und Vorträge.