ISRAEL: Auto rammt LGBT-Demonstranten

ISRAEL: Auto rammt LGBT-Demonstranten
Bei den landesweiten Protesten von LGBT-Organisationen wegen dem neuen Gesetz rund um die Leihmutterschaft kam es in Beer-Sheva zu einem gefährlichen Zwischenfall: Ein Autofahrer fuhr in Demonstrierende, doch wie durch ein Wunder konnten alle zur Seite springen, so dass niemand verletzt wurde.

Im ganzen Land haben LGBT-Organisationen zum Streik aufgerufen und Strassen blockiert. Damit wollten sie ihren Unmut über ein neues Leihmutterschaftsgesetz kundtun. Das Gesetz wurde letzte Woche verabschiedet und ermöglicht Frauen, welche selber keine Kinder kriegen können, auf eine Leihmutter zurückzugreifen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu blockierte jedoch einen Zusatz, welcher von der Likud eingebracht wurde, und die Leihmutterschaft auch auch gleichgeschlechtliche Paare und Single-Männer ausgedehnt hätte.

Die LGBT-Organisation riefen darauf zu grossangelegten Demonstrationen gegen das Gesetz und nicht zuletzt gegen Netanyahu auf. Sie blockierten dazu unter anderem in Jerusalem, Tel Aviv, Haifa, Karmiel und Beer-Sheva Strassen. Wie erst jetzt bekannt wurde, kam es dabei in Beer-Sheva zu einem gefährlichen Zwischenfall. Or Erez vom Tel Aviv Muncipal LGBT Community Center nahm dort an den Protesten teil, als ein Autofahrer unvermittelt Gas gab und auf die Demonstranten zu fuhr. Wie ein Video zeigt, konnte er sich nur mit einem Sprung auf die Motorhaube davor retten, dass er nicht überfahren wurde. Darauf wurde er auf die Strasse geworfen. Der Fahrer habe über sie geflucht, wodurch Erez von einem homophoben Hintergrund der Tat ausgeht. Er und zwei andere Demonstranten haben Anzeige gegen den Mann bei der Polizei eingereicht.

Doch auch an anderen Orten kam es zu homophoben Zwischenfällen. Ein anderer Autofahrer hat etwa eine Frau bedroht. Er wisse, wer sie sei, und er werde sie umbringen, sagte er zu ihr, und machte gleichzeitig ein Foto von ihr.

Die Proteste dauerten über das ganze Wochenende an. So wurde in Tel Aviv eine der Hauptautobahnen, der Ayalon Highway, durch Demonstranten blockiert. Auch vor dem Wohnsitz von Netanyahu in Jerusalem kam es zu lauten Protesten. Die Aktivisten beschuldigten ihn der Homophobie.

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