ISRAEL: Zustimmung für Marriage Equality steigt rasant
Das Smith Polling Institute hat die Haltung der Israelis in Bezug auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften untersucht, und dazu 500 Personen aus sämtlichen politischen und religiösen Spektren befragt. Dabei interessierte die Meinung darüber, ob die zivile Ehe oder zivile Partnerschaft auch für gleichgeschlechtliche Paare zugänglich sein soll. Es stellte sich dabei heraus, dass die Zustimmung gegenüber der letzten Umfrage vom September des vergangenen Jahres nochmals massiv zugenommen hat. Während der Wert damals bei 64 Prozent lag, so sind nun bereits 76 Prozent dafür, dass schwullesbische Paare ihre Partnerschaft eintragen lassen oder gar zivil heiraten dürfen. Dabei erklärten 80 Prozent der Befragten, welche für Marriage Equality eintreten, dass die gleichgeschlechtlichen Paare die genau gleichen Rechte erhalten sollten wie heterosexuelle Paare.
Wie das Meinungsforschungsinstitut weiter mitteilt, stimmen 90 Prozent jener Israelis, welche sich als nicht gläubig bezeichnen, Marriage Equality zu. Bei den traditionellen Juden liegt diese Zustimmung immer noch bei 77 Prozent, bei den national-religiösen Juden bei 46 Prozent, doch bei den ultra-orthodoxen Haredi sind es nur noch 16 Prozent, welche die gleichen Rechte für gleichgeschlechtliche Paare befürworten. In Bezug auf die Parteien ist die mit 90 Prozent sehr hohe Zustimmung bei den Wählern der sozial-konservativen Kulanu Partei eher überraschend. Bei der säkular-nationalistisch geprägten Yisrael Beiteinu von Avigdor Lieberman liegt die Zustimmung noch bei 80 Prozent, beim Likud, dem grössten konservativen Bündnis von Israels amtierendem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sind es 74 und bei der national-religiösen HaBajit haJehudi noch 57 Prozent.
Während im Ausland geschlossene Ehen von schwullesbischen Paaren in Israel bereits anerkennt werden, so gibt es für in Israel wohnhafte, gleichgeschlechtliche Paare bislang keine Möglichkeit, ihre Partnerschaft anerkennen zu lassen, nicht zuletzt, da die Ehen nur von religiösen Gerichten abgesegnet werden und es bislang keine zivile Alternative gibt.