ISRAEL: Bildungsminister befürwortet Conversion Therapien

ISRAEL: Bildungsminister befürwortet Conversion Therapien
Ultranationalist und Rabbi Rafi Peretz dient in der aktuellen, israelischen Regierung unter Premierminister Benjamin Netanyahu als Bildungsminister. In dieser Funktion erklärte er in einem Interview, dass Conversion Therapien durchaus funktionieren können, und dass er diese bereits selber ausgeführt habe. Damit brachte er nicht zuletzt auch Netanyahu in die Zwickmühle, denn bezüglich der Rechte und Ansichten gegenüber der LGBTI+ Community zeigt sich das Land aktuell stark gespalten und im kommenden September stehen zudem auch noch Wahlen an...

Er ist Vorsitzender der ultranationalistischen HaBajit haJehudi, der Partei "Jüdisches Heim", er ist ein Orthodoxer Rabbi, und er dient in der aktuellen, israelischen Regierung als Bildungsminister. Mit seinen Aussagen bezüglich der äusserst LGBTI+ feindlichen Conversion Therapien löste Rafi Peretz beim israelischen Fernsehsender Channel 12 nun eine grosse Debatte aus, bei der sich gar Premierminister Benjamin Netanyahu einschalten musste.

Gegenüber der Journalistin erklärte Peretz, dass Conversion Therapien durchaus funktionieren können. Er habe eine tiefe Vertrautheit mit diesem Anliegen und dies auch selber schon praktiziert. Darauf nannte er das Beispiel einer queeren Person, welche diese Tendenzen hatte. Zuerst habe er ihn umarmt, habe nette Worte zu ihm gesagt. Er habe ihm gesagt, lass uns nachdenken, lass uns lernen und lass uns sinnieren, so Peretz. Zuerst müsse er sich selber gut kennenlernen, und dann könne er sich entscheiden.

Besonders in der Opposition bestehend aus Mitte-Links sorgten diese Anmerkungen für mächtig Kritik und sie forderten die sofortige Entlassung von Peretz. So sprachen sie zudem von einer Indoktrinierung der Regierung durch Orthodoxe, obwohl sich die Mehrheit der Juden im Land als säkular oder kaum religiös bezeichnen. Diese Debatte kommt für Benjamin Netanyahu nur wenige Wochen vor den Wahlen im September ziemlich ungelegen, und so erklärte er bereits kurz nachdem das Interview ausgestrahlt wurde, dass er mit Peretz ein klärendes Gespräch geführt habe. Die Bemerkungen des Bildungsministers gegenüber der Pride Community seien inakzeptabel für ihn, so Netanyahu, und würden nicht die Haltung dieser Regierung, der er vorstehe, widerspiegeln.

Dass diese Aussagen durchaus LGBTI+ feindlich sind, war klar, doch trotzdem erklärte Peretz im Interview auch noch, dass er danach strebe, allen den gleichwertigen Respekt entgegenzubringenn, dies auch als religiöser Führer, egal wessen sexueller Orientierung jemand sei. Er ehre alle Menschen, er persönlich gestehe, dass er ein Rabbi von Israel sei, so Peretz weiter, und die Thora sage da anderes. Das heisse aber nicht, dass er die aktuelle Zeit nicht miteinbeziehe und entsprechend bewerte.

Die israelische Ärtzekammer hat Conversion Therapien, welche quasi die Umpolung von LGBTI+ zum Ziel haben, bereits verboten...