ISRAEL: Drei Familienmitglieder für den Versuch des Ehrenmordes angeklagt
Der 16-Jährige wurde im Juli kurz nach dem Verlassen seinens vorübergehenden Zuhauses, der Unterkunft der LGBTI+ Organisation Beit Dror in Tel Aviv, angegriffen und mit einem Messer an den Beinen und im Brustbereich schwer verletzt. Der Jugendliche wurde darauf im kritischen Zustand sofort ins Ichilov Spital gefahren. Nach einer Notoperation konnte er stabilisiert werden, so dass er überlebt hat.
Der Jugendliche lebte in der Unterkunft, da er nach seinem Coming out in seiner arabischen Heimatstadt Tamra Probleme mit seiner Familie hatte. Dies lenkte dann den Verdacht bald auf seine drei älteren Brüder. Vier Tage nach dem Angriff meldeten sich zwei von ihnen selber bei der Polizei, der eine ist 23, der andere 27. Sie wurden nun wegen versuchtem Mord und wegen Absprache zu einem Mord angeklagt. Der mittlere Bruder, er ist 24, wurde später ebenfalls wegen Absprache zum Mord angeklagt, da er offenbar von der geplanten Tat wusste.
Schon vor dem Mordanschlag haben die drei ihren jüngsten Bruder aufgrund seiner sexuellen Orientierung mehrfach misshandelt. So sollen sie ihn schon öfters bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und getreten haben. Im Mai sollen sie ihn gar zu kidnappen versucht haben, als er sich Hilfe bei der Polizei holen wollte. Darauf flüchtete der 16-Jährige in die Unterkunft von Beit Dror in Tel Aviv, welche extra für solche Fälle wie ihn aufgebaut wurde. Unglücklicherweise fanden ihn aber seine Brüder dort, worauf es eben zu diesem Mordanschlag kam.