ITALIEN: Lesbische Eisbärinnen bringen Rechtsextreme zum Kochen

ITALIEN: Lesbische Eisbärinnen bringen Rechtsextreme zum Kochen
Seit die beliebte Trickfilmserie Pippa Pig in der vergangenen Woche eine lesbische Regenbogenfamilie vorstellte, gehen die Wogen hoch bei den rechtsextremen Fratelli d’Italia. Und da erst noch Wahlen bevorstehen und die Partei derzeit beste Aussichten hat mit Giorgia Meloni die Premierministerin zu stellen, wird das Thema von ihnen gerade noch einmal mehr bewirtschaftet.

Rechtsextrem, rechtsnational, äusserst LGBTI+ feindlich, populistisch und derzeit mit den besten Aussichten die anstehenden Wahlen in Italien zu gewinnen und die Ministerpräsidentin zu stellen: Dies sind die Fratelli d’Italia, die Brüder Italiens, mit Giorgia Meloni als Parteivorsitzende. Der Parteisprecher für Kulturthemen, Federico Mollicone, hat nun ein neues Opfer für eine LGBTI+ feindliche Kampagne auserkoren, und zwar Peppa Pig, die auch in Italien beliebte britische Trickfilmserie für Kinder.

Nachdem Fans der Serie mit einer Online-Petition 24‘000 Unterschriften sammelten und einen queeren Charakter wünschten, reagierten die Macher:innen von Pippa Pig und führten nach 18 Jahren erstmals eine Regenbogenfamilie in einer Episode ein, und zwar ein lesbisches Eisbärinnen-Paar mit Penny Polar Bear. Dabei erklärt Penny, dass sie mit Mami und einem anderen Mami zusammenleben. Eine Mami sei Ärztin und eine Mami koche Spaghetti.

Diese Szene war nun für die Fratelli d’Italia zuviel und sie fordern, dass diese Episode des Kindertrickfilms in Italien verboten werde. Federico Mollicone erklärte dazu, dass die Nation nicht mit Gendern indoktriniert werden dürfe. Einmal mehr habe das politisch korrekte zugeschlagen, und wieder auf Kosten der Kinder, so der Sprecher für Kulturthemen der Partei weiter. Er forderte die Rai auf, diese Episode nicht auszustrahlen, weder über die Fernsehsender noch über die Web-Plattform, denn alle Italiener:innen würden dies über die Gebühren mitbezahlen. Der italienische Staatssender hat Pippa Pig eingekauft und damit die Rechte zur Ausstrahlung der Serie.