ITALIEN: Mehr als 100‘000 an Demo für LGBTI+ Familien
Erwartet haben die Organisatoren des Protestmarschs gegen den Weltkongress der Familie (WCF) in Verona rund 50‘000 Menschen, schlussendlich waren es aber fast doppelt so viele, wie die Veranstalter unter anderem bestehend aus LGBTI+ und Pride-Organisationen erklärten. Es sei unmöglich festzustellen, wo die Demonstration beginnt und wo sie ende. Die Teilnehmer liefen am Wochenende mit Plakaten, Bannern und Regenbogenfahnen durch die Strassen der norditalienischen Stadt, um ein eindrückliches Zeichen für die Rechte der LGBTI+ Community und der Frauen zu setzen. Dies just an jenem Tag, als der äusserst konservative, italienische Innenminister Matteo Salvini am Kongress seine Rede hielt. Er machte in der Vergangenheit ebenfalls immer wieder Schlagzeilen durch seine mehr als veralteten, zuweilen homophoben Ansichten in Bezug auf Familien.
Verona war seit dem 29. März während drei Tage als unrühmlicher „Gastgeber“ des Weltkongress der Familie (WCF) ausgesucht worden. Die christlich-konservative Organisation setzt sich für die sehr traditionellen Familienwerte und gegen Abtreibungen ein. Der Kongress fand bereits zum 23. Mal statt, und wie an den meisten Orten, wo die Veranstaltung stattfindet, gab es auch in Italien grosse Bedenken gegenüber der Ansichten des WCF. Unter den internationalen Gastrednern war zudem auch Lucy Akello aus Uganda. Die Parlamentsabgeordnete der Partei für einen demokratischen Wechsel unterstützte in ihrem Land unter anderen einen Vorstoss, der lebenslange Haft oder gar die Todesstrafe für gleichgeschlechtliche Aktivitäten vorsah.