ITALIEN: Priester mit Drogen- und Sexskandal - 3  2/3 Jahre Haft

ITALIEN: Priester mit Drogen- und Sexskandal - 3  2/3 Jahre Haft
Er soll Gastgeber von schwulen Sexparties gewesen sein und mit Geldern der Kirchgemeinde Drogen gekauft haben. Im September wurde der 40-jährige Priester im italienischen Prato verhaftet und nun zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, zudem muss er die Deliktsumme von rund 104‘000 Schweizer Franken vollumfänglich zurückzahlen.

Er habe der Hirte der Gläubigen sein wollen, um sie auf dem Weg Gottes zu führen, doch er sei den Lastern und dem Verderben verfallen, erklärte der 40-jährige Priester der Diözese Prato in der Toskana gegenüber der Zeitung Corriere della Serra. Der ehemalige Medizinstudent brach sein Studium ab und entschied sich im Alter von 26 Jahren Priester zu werden. 2007 wurde er schliesslich zum Priester geweiht und zwei Jahre später wurde er Priester der Kirchgemeinde.

Nachdem ein Mitbewohner von ihm ein Liter GHB aus den Niederlanden nach Italien bringen wollte und dabei erwischt wurde, wurde auch der Priester verraten, worauf er ebenfalls verhaftet wurde. Erst dann wurde das gesamte Ausmass seiner Veruntreuungen aufgedeckt, auch, nachdem der Buchhalter der Kirchgemeinde Verdacht geschöpft hat, da der Priester über 100‘000 Euro, rund 104‘000 Schweizer Franken, vom Konto der Kirche abgehoben hat. Die Polizei ging dabei davon aus, dass das Geld für Drogen und die ausschweifenden Parties verwendet wurden.

Als das Konto nicht mehr viel hergab, soll er zudem auch direkt Gelder von Mitgliedern der Kirchgemeinde gesammelt haben, mit dem Vorwand, dass er es an Familien mit niedrigem Einkommen weitergeben werde. Zudem soll er auch die Kollekte in der Kirche geplündert haben.

Nun wurde der Priester zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt, und zudem muss er die veruntreuten Gelder vollumfänglich zurückzahlen. Das Urteil wurde im Rahmen eines Vergleichs ausgehandelt. Dabei wurden die Anklagepunkte der Veruntreuung, des Drogenhandels und des illegalen Handels bestätigt, jene wegen versuchter, schwerer Körperverletzung wurde jedoch fallengelassen.

Der letzte Anklagepunkt wurde wegen dem HIV-Status des Priesters erhoben. Da er jedoch in Behandlung ist und die Virenlast unter der Nachweisgrenze liegt, kann er niemanden anstecken. Aus diesem Grund wurde auf eine Anklage wegen ungeschütztem Geschlechtsverkehr verzichtet. Der Priester erklärte vor Gericht zudem, dass er seine Partner stets über seinen Status aufgeklärt habe. Der Freund des Priesters erhielt zudem eine Strafe von drei Jahren und zwei Monat wegen den Drogendelikten.

Schon kurz nach seiner Verhaftung erklärte der Priester, dass er um Vergebung bitte. Er erkenne sich selber nicht wieder, und durch das Kokain sei er wie von einem Strudel verschluckt worden. Die Drogen hätten dafür gesorgt, dass er die Gemeindemitglieder betrogen und angelogen habe. Er schäme sich dafür…