JAPAN: Das erste LGBTI+ Safe House wurde eröffnet

JAPAN: Das erste LGBTI+ Safe House wurde eröffnet
Das Nijiiro House bietet psychologische Betreuung, sowie Unterstützung bei der Stellensuche, aber auch vorübergehend ein Dach über dem Kopf, wenn jemand von Obdachlosigkeit betroffen ist. In der japanischen Hauptstadt Tokio wurde das erste LGBTI+ Safe House eröffnet...

Japans Gesellschaft ist gerade in Bezug auf gleichgeschlechtliche Beziehungen sehr konservativ eingestellt, und somit treffen gerade Schwule, Lesben, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen im Alltag immer wieder auf grosse Hindernisse. Sei es bei der Wohnungs- aber auch bei der Stellensuche. Auch gibt es weder eine Möglichkeit, dass gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehungen rechtlich absichern können, noch gibt es einen Schutz vor Diskriminierung.

LGBTI+ sind oft mit Arbeitslosigkeit, ernsten finanziellen oder psychischen Problemen, aber auch physischer und verbaler Gewalt von Partnern, aber auch Familien und Bekannten konfrontiert, aber auch mit HIV, erklärt Yuta Onaga vom Nijiiro House, dem ersten LGBTI+ Safe House, welches nun in der japanischen Hauptstadt Tokio eröffnet wurde. Aus diesem Grund bieten sie diesen Opfern ein Dach über dem Kopf, wenn sie von Obdachlosigkeit betroffen sind, helfen ihnen aber auch bei psychischen Problemen oder bieten Unterstützung bei der Stellensuche.

Man werde vor allem schwule und bisexuelle Männer aufnehmen, aber auch Transgender und Non-Binary-Menschen, erklärte Yuta Onaga gegenüber GayStarNews. Man arbeite auch mit anderen Organisationen zusammen, um die Betroffenen finanziell wieder in gesicherte Verhältnisse zu bringen.

Aktuell arbeiten 12 Personen im Safe House und man habe mittels Crowed Funding bereits rund 14‘000 Schweizer Franken sammeln kommen, hinzu kommen weitere Mittel von unabhängigen Spendern. Der erste Gast wurde bereits anfangs Monat empfangen: Ein Mann, der an seinem Arbeitsplatz massives Mobbing erlebt hat, dann gefeuert wurde und schlussendlich auch noch seine Wohnung verlor. Yuta Onaga hofft, dass sie bald mehr finanzielle Mittel erhalten um noch mehr Räumlichkeiten zur Verfügung stellen zu können.

In Japan identifizieren sich neusten Umfragen zufolge 8.9 Prozent der Menschen als LGBTI+. Jedoch nur rund die Hälfte outet sich auch tatsächlich am Arbeitsplatz. Immer mehr Städte führen derzeit Partnerschaftszertifikate für gleichgeschlechtliche Paare ein um ihnen zumindest eine Möglichkeit zu bieten, dass sie ihre Beziehung rechtlich absichern können. Mehrere Paare verklagen zudem die Regierung, damit sie das Recht erhalten, heiraten zu können....