JAPAN: Firmen sollen LGBT-freundlicher werden

JAPAN: Firmen sollen LGBT-freundlicher werden
Der Nippon Keidanren, der wichtigste Wirtschaftsverband in Japan mit grossem Einfluss auch in der Politik, hat eine ganze Reihe an Richtlinien ausgearbeitet, welche Firmen helfen sollen, LGBT-freundlicher zu werden. Damit soll Diversity in der japanischen Wirtschaft gefördert werden…

Unter Führung des wichtigsten, japanischen Wirtschaftsverbands Nippon Keidanren sollen Firmen enger zusammenarbeiten um damit das Leben von Schwulen, Lesben und Transgender am Arbeitsplatz zu verbessern. Dazu hat der Verband neue Richtlinien ausgearbeitet, um diese Mitarbeiter besser zu schützen. So sollen einerseits Diskriminierungen abgebaut werden, aber es soll gleichgeschlechtlichen Paaren auch die Möglichkeit geben werden, als Paar von gewissen Vorzügen zu profitieren, welche bislang nur heterosexuellen Paaren offen standen. Doch es bleibt dabei, dass diese neuen Richtlinien rein den Charakter von Empfehlungen haben und damit nicht zwingend umzusetzen sind.

Bereits früher hat der Verband beispielsweise seine Mitglieder aufgefordert, bei Anstellungen nicht mehr nach dem Geschlecht des Bewerbers zu fragen, oder dass gleichgeschlechtliche Paare ebenfalls als Familie angesehen werden sollen. Andere Firmen haben schon selber gewisse Richtlinien zu Gunsten der LGBT-Community eingeführt, so etwa auch die Kirin Holding, der grösste Getränkehersteller des Landes. Diese Firma behandelt gleichgeschlechtliche genau gleich wie heterosexuelle Paare. Transgender haben zudem ein Anrecht auf bis zu 60 freie Tage, wenn sie sich in der Transition befinden, um in dieser Zeit die operativen Eingriffe vorzunehmen.

Obwohl es in Japan nicht illegal ist, homosexuell zu sein, gibt es weder ein Anti-Diskriminierungsgesetz, noch gibt es für gleichgeschlechtliche Paare irgendwelche Möglichkeiten, ihre Partnerschaft auf eine rechtlich anerkannte Basis zu stellen. Einzig einige Stadtviertel in Tokio und andere, wenige Kommunen stellen so genannte Partnerschaftszertifikate für schwullesbische Paare aus. Diese sind jedoch mehr symbolischen Charakters und nicht bindend.

Japans Firmen sind nach wie vor sehr stark in Traditionen verankert. Viele Firmen finden aktuell aber nicht mehr die nötigen Mitarbeiter, und deshalb verspüren sie immer mehr den Druck, Diversity zu akzeptieren und umzusetzen um daher an neue Talente zu kommen, welche dies zur Voraussetzung machen.