JEMEN: Weitere 9 Männer aufgrund Anti-LGBTI+ Gesetze zum Tode verurteilt

JEMEN: Weitere 9 Männer aufgrund Anti-LGBTI+ Gesetze zum Tode verurteilt
Nachdem bereits im Februar bekannt wurde, dass Huthi-Rebellen im Jemen 13 Männer zum Tode verurteilt haben, so berichtet Human Rights Watch nun von neun weiteren Todesurteilen sowie zahlreichen anderen Strafen, welche aufgrund der äusserst harschen Anti-LGBTI+ Gesetze gegen Männer verhängt wurden. Dabei sollen es wahre Schau- und Massenprozesse gewesen sein und gewisse Urteile werden in der Öffentlichkeit vollstreckt.

Es sind klar Worte, welche die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zu den Vorgängen im Jemen findet: Es sei eine abscheuliche Missachtung der Rechtsstaatlichkeit. Es würden Todesurteile verhängt und Männer würden in aller Öffentlichkeit misshandelt, ohne dass es auch nur den Anschein eines ordentlichen Verfahrens gebe. Die Huthi-Rebellen würden diese grausamen Massnahmen dazu nutzen, um vom eigenen Versagen abzulenken, denn sie können weder die Menschen in diesen Gebieten richtig führen noch können sie für deren Grundbedürfnisse sorgen.

Die Organisation fordert daher, dass diese Praktiken umgehend eingestellt werden. So sollen die Huthis die Anwendung der Todesstrafe und andere Formen von erniedrigenden und grausamen Strafen sofort beenden und den Angeklagten ein ordentliches Verfahren bieten. Für Human Rights Watch ist klar: Die Rebellen versuchen ihre Brutalität zu verschleiern, und alle Menschen, welche sich ihnen widersetzen, bezichtigen sie unmoralischen Taten um sie aus dem Weg zu schaffen.

Um die massiven Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren, arbeitet Human Rights Watch die Geschehnisse in den von den Huthi-Rebellen besetzten Gebieten im Jemen auf. Bereits im Februar berichtete die Organisation, dass 13 Männer im Zusammenhang mit angeblichen gleichgeschlechtlichen Handlungen zum Tode verurteilt wurden. Die Urteile wurden damals in der Stadt Ibb gefällt.

Nun berichtet Human Rights Watch von einem neuen Massenprozess, welcher am 23. Januar stattfand und bei dem Urteile gegen insgesamt 32 Männer gefällt wurden. Die Organisation wertete dazu die Gerichtsdokumente aus und sah sich Aufzeichnungen an, welche bei solchen Schauprozessen jeweils über die Sozialen Medien verbreitet werden. Dabei wurden neun Todesurteile ausgesprochen, etwa mittels Steinigung und Kreuzigung. Für die restlichen 23 Inhaftierten gab es Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Drei von ihnen wurden zudem zusätzlich zu Körperstrafen mittels Peitschenhieben verurteilt, welche in der Öffentlichkeit ausgeführt werden.

Human Rights Watch prangert in ihrer Mitteilung auch die Weltgemeinschaft für ihre Untätigkeit an: Alle würden sich damit beschäftigen, die Angriffe auf die Handelswege im Roten Meer zu beobachten, während die Huthis ihre Misshandlungen im eigenen Land immer weiter ausdehnen.