KAMERUN: 25 angeblich schwule Männer verhaftet und gefoltert

KAMERUN: 25 angeblich schwule Männer verhaftet und gefoltert
Homosexualität ist in Kamerun illegal, und deshalb hat die Polizei des westafrikanischen Staats 25 angeblich schwule Männer verhaftet und anschliessend gar gefoltert. Ihnen drohten bis zu fünf Jahre Haft...

Getarnt als normale Gäste wollten die Sicherheitsbeamten zu erst in eine Bar, welche in der Hauptstadt Yaoundé als Treffpunkt für Schwule bekannt ist. Nachdem der Türsteher ihnen den Einlass verweigerte, da die Bar in diesen frühen Morgenstunden offiziell bereits geschlossen war, verschafften sich die Beamten gewaltsam Zugang zur Bar und nahmen sieben Personen, darunter je einen Tänzer, Kellner und ein Türsteher, fest.

Nach der Razzia in der Bar gingen die Polizisten gleich weiter zu einen nahegelegenen Kino, auch dies ein bekannter Treffpunkt für Homosexuelle, und nahmen dort weitere 18 Personen fest. Alle 25 Personen wurden auf den Polizeiposten gebracht. Mittlerweile wurden zwei Männer wieder freigelassen, da sie nur als Zeugen vernommen wurden. Bei den anderen 23 Personen würden nun Untersuchungen unternommen, so der zuständige Polizeivorsteher Parfait Nana. Man habe bei ihnen bereits mehrere Gesetzesverstösse festgestellt, darunter das Fehlen einer Identitätskarte, der Besitz von Betäubungsmitteln und eben Homosexualität.

Auf die Frage, ob es sich um eine gezielte Aktion gegen schwule Männer gerichtet habe, verneinte Parfait Nana. Er persönlich beurteile und verurteile niemanden aufgrund dessen sexueller Orietierung, doch in Kamerun gelten Gesetze und diese müssen eingehalten werden. Die restlichen 23 Personen wurden vernommen und nach zwei Tagen und ohne Anklage wieder aus der Haft entlassen.

Eines der Opfer äusserte sich bereits gegenüber den Medien und richtete massive Vorwürfe an die Polizei, er sprach gar von Folter und Gewalt während den Anhörungen. Bevor sie gehen konnten, wurden auch ihre Eltern auf den Polizeiposten geholt. Ihnen wurde gesagt, dass ihre Söhne schwul seien, und die Eltern hätten betteln müssen, dass sie die Verhafteten endlich freilassen...