LETTLAND: Schwuler Mann bei möglichem Hassverbrechen angezündet

LETTLAND: Schwuler Mann bei möglichem Hassverbrechen angezündet
Ein schwuler Mann ist offenbar mit einem LGBTI+ feindlichen Nachbarn in einen Streit geraten, worauf dieser ihn mit einer brennenden Flüssigkeit übergoss und anzündete. Beim Versuch das Opfer zu löschen, zog sich auch ein weiterer Mann Verbrennungen zu und musste ebenfalls im Spital behandelt werden. Die Polizei untersucht, ob die Attacke einen LGBTI+ feindlichen Hintergrund hat.

Die Feuerwehr wurde ursprünglich in ein fünfstöckiges Haus in der lettischen Stadt Tukums gerufen, weil dort angeblich ein Haufen mit Kleidern Feuer gefangen haben soll. Aber einer der Bewohner, ein schwuler Mann, erhebt nun schwere Vorwürfe gegen einen Nachbarn, und spricht von einer LGBTI+ feindlichen Tat. So habe der Nachbar gegenüber ihm und einem Freund immer wieder homophobe Drohungen ausgestossen, weswegen sie auch schon die Polizei informierten.

In dieser Nacht aber wurde einer der beiden schwulen Männer mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen, welche darauf angezündet wurde. Sein Freund kam dazu und wollte die Flammen sofort löschen, wobei er sich ebenfalls Verbrennungen zuzog. Der eine Mann wurde dabei schwer verletzt und musste in einer Spezialklinik für Brandwunden versorgt werden. Auch sein Freund musste sich in Spitalpflege begeben.

Die beiden Opfer erheben nun schwere Vorwürfe gegenüber der Polizei. Sie hätten den LGBTI+ feindlichen Nachbarn wegen dessen Drohungen sowohl bei der Polizei gemeldet, wie auch bei dessen Arbeitgeber - doch nichts sei passiert. Es musste offenbar soweit kommen, dass jemand verstümmelt oder getötet wird. 

Mittlerweile bestätigte die Polizei, dass es einen Brand gab und dass zwei Personen verletzt wurden. Die Untersuchungen seien eingeleitet worden um die genauen Hintergründe der Tat zu finden. Auf Anfrage von Journalisten bestätigten die Beamten auch, dass die Opfer die Drohungen bereits zuvor gemeldet haben. Man sei den Informationen nachgegangen und habe sich darauf aber entschieden, nicht weiter zu ermitteln.

In einem Tweet hat sich auch Lettlands Staatspräsident Egils Levit zur Tat geäussert und erklärt, dass es in Lettland keinen Platz für Hass gebe. Sollte sich bestätigen, dass der Vorfall von Tukums durch den Hass des Täter gegenüber einer Gruppe der Gesellschaft motiviert war, dann sei seine Schuld noch viel grösser. Ein Wert in der lettischen Gesellschaft sei die Toleranz, und dieser Ausdruck von Hass wäre auch ein Verbrechen an der Gesellschaft, so Levit.