LUXEMBURG: Premier spricht mit arabischen Staaten über deren Anti-Gay-Gesetze
Auch wenn sie es keinesfalls mochten und die Menschenrechte in der Abschlusserklärung des Gipfels praktisch nicht erwähnt wurden, so gaben sich die beiden schwulen Regierungschefs aus Irland und Luxemburg doch grösste Mühe um die Staaten der Arabischen Liga auf die unerträgliche Situation der LGBTI+ Community in ihren Mitgliedsstaaten aufmerksam zu machen. Nach dem irischen Premierminister Leo Varadkar, ebenfalls selber schwul, wurde nun bekannt, dass auch Xavier Bettel, der Premierminister von Luxemburg, die Anti-Gay-Gesetze, welche in praktisch allen Staaten der Arabischen Liga noch immer in Kraft sind, zu verurteilen.
In seiner Rede vor den anderen Staats- und Regierungschefs erklärte er, dass er wegen seiner gleichgeschlechtlichen Ehen in manchen Ländern zum Tod verurteilt würde. Mit dieser Aussage sorgte er für grosses Schweigen im Saal. Dies nicht zu erwähnen, sei keine Option für ihn, so Bettel, welcher mit Gauthier Destenay verheiratet ist.
Homosexualität kann in Saudi-Arabien, dem Jemen und dem Sudan mit dem Tod bestraft werden, alles Mitglieder der Arabischen Liga. Doch auch in anderen Staaten der Vereinigung drohen teils lange Haftstrafen, so auch in Ägypten, wo der Gipfel stattfand. Dort drohen bis zu 17 Jahre Haft.