MALAYSIA: LGBTI+ Kontroverse entlädt sich am Women‘s March

MALAYSIA: LGBTI+ Kontroverse entlädt sich am Women‘s March
Am Women‘s March in Kuala Lumpur entlädt sich die Kontroverse rund um die Akzeptanz der LGBTI+ Community in Malaysia. Während die einen Politiker die Veranstalter dabei unterstützen, dass sie auch die Community am Marsch haben teilnehmen lassen, so verurteilte ein Minister diesen Schritt aufs Schärfste...

Dass sich die Veranstalter des Women‘s March mit der Ankündigung nicht nur Freunde schufen, dass sie sich am Anlass neben den Rechten von Frauen auch für die Rechte von Minderheiten einsetzen wollen, war klar, und so kam es nun zu einer heissgeführten Debatte, als im Nachgang an den Marsch Bilder im Netz gezeigt wurden, welche zahlreiche Teilnehmer*innen mit Regenbogenfahnen zeigte. So war Minister Mujahid Yusof Rawa ziemlich wütend, als dies öffentlich wurde. Die Regierung werde sehr entschieden dafür Sorgen, dass LGBT-Praktiken niemals im Land akzeptiert würden. Er sei schockiert, so Mujahid weiter, wie gewisse Parteien die Demokratie im öffentlichen Raum missbrauchen um etwas zu verteidigen, was in den Augen des Islams falsch ist. Er teilte über die Sozialen Medien zudem einen Zeitungsartikel, in welchem die Polizei von Kuala Lumpur angibt, dass die Demonstration nicht autorisiert war, da die Veranstalter das Gesuch zu spät einreichten.

Andere Politiker wiederum stellten sich auf die Seite der Veranstalter und der LGBTI+ Community. So erklärte etwa der Parlamentsabgeordnete Charles Santiago via Twitter, dass man sich besser auf den Anlass an sich konzentrieren solle, als die LGBT Community zu dämonisieren. Die Regierung habe auch die Pflicht die Interessen der Frauen der Gay Community zu schützen und zu unterstützen. Nalina Nair von der Demokratischen Allianz schrieb zudem via Facebook, dass der demokratische Raum allen Malayen offen stehen müsse, egal wessen sexueller Orientierung jemand sei. Auch die Partei selber unterstützte die Entscheidung der Veranstalter. Die Organisation der freien Journalisten verurteilte zudem die Berichterstattung der meisten Medien im Land. Sie hätten Wörter wie infizieren und verschmutzen im Zusammenhang mit der LGBTI+ Community in den Schlagzeilen gebracht.

Zum Women‘s March in der Hauptstadt Kuala Lumpur kamen rund 300 Personen zusammen. Viele hatten Regenbogenfahnen, Plakate oder Transparente mit dabei oder riefen Lasst die LGBTs in Ruhe oder Es lebe LGBT. Dabei forderten sie, dass alle Gewalt basierend auf dem Geschlecht, der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität ein Ende finden müssen, dass Kinderehen verboten werden, und dass jede Person selber über ihren Körper und über ihr Leben entscheiden darf. Des Weiteren forderten sie einen Mindestlohn, zudem solle das Patriarchat zerstört und die Demokratisierung in der gesamten Bevölkerung gefördert werden.