MALAYSIA: Uni sucht den besten Weg um LGBTs zu heilen

MALAYSIA: Uni sucht den besten Weg um LGBTs zu heilen
Welches ist der erfolgreichste Weg um Homosexualität zu heilen? Was nach einen schlechten Scherz klingt, meint eine Universität in Malaysia leider bitterernst. Sie hat einen Wettbewerb ausgeschrieben, mit welcher die beste Methode gesucht werden soll um LGBTs zu heilen...

Wie weit Homophobie gehen kann, zeigt sich derzeit auf der auch bei Touristen äusserst beliebten Insel Penang. Die Universiti Sains Malaysia hat dort nämlich einen Wettbewerb ausgeschrieben um die beste Methode zu finden, wie man LGBTs von ihrer Homosexualität respektive von ihrer der Norm abweichenden Geschlechteridentität heilen kann. Die Universität hat dazu drei Preise ausgeschrieben, um die besten Drei zu prämieren. Der erste Preis sieht vor, dass die Methode auf der Webseite der Universität veröffentlicht wird.

Die Universität, welche sich notabene übersetzt als Universität der Wissenschaft bezeichnet, bewirbt den Wettbewerb gar auf Postern mit dem Titel „Hilf den LGBT-Gruppen“ - und auch dies ist sogar ernst gemeint. Von der Vereinigung muslimischer Studenten organisiert und von der Universitätsleitung unterstützt, sollen so nämlich LGBTs zum Islam zurückgebracht werden. Die Studenten sind zudem auch aufgerufen, eigene Poster und Kurzfilme zu machen, um den Wettbewerb damit zu bewerben.

Die Sichtweise auf diesen Wettbewerb macht deutlich, wie gross das Verständnis und die Wissenslücken gegenüber Homosexualität selbst in diesen gebildeten Kreisen in Malaysia noch immer sind. So erklärte etwa Abdul Hadi Radzi, welcher den Wettbewerb mitorgansiert, dass man den LGBTs mit dieser Aktion helfen wolle. Man wolle sie nicht verfolgen und auch nicht verurteilen, sondern, man wolle sie korrigieren. Zudem, so meint er weiter, wolle man die Menschen auch darüber informieren. Man liebe LGBTs und man wolle ihnen so zur Seite stehen.

Ganz anders sehen es LGBT-Organisationen, welche den Wettbewerb verurteilen und ihn als weiteren Versuch durch die Behörden sehen, wie sie LGBTs mittels dem Islam „heilen“ wollen. Dies sei leider kein Einzelfall, sondern ein weiteres Engagement der Regierung, um gegen Schwule, Lesben und Transgender vorzugehen. Eine Studentin, welche namentlich nicht genannt werden wollte, kritisierte das Vorgehen ebenfalls. Niemand dürfe hier etwas gegen Religion sagen. Sie dürfe dies aber nicht offen erzählen, da sie sonst von der Universität fliege, und sie habe zu hart dafür gearbeitet, um überhaupt aufgenommen zu werden, und daher wolle sie dies nicht riskieren.

Das Situation für LGBTs verschlechtert sich in Malaysia zusehends. Erst vor wenigen Wochen hat eine Zeitung eine Checkliste veröffentlicht, mit welcher aufgezeigt werden soll, wie man schwule Männer auf der Strasse erkenne. Zudem hat auch die Regierung neue Massnahmen ergriffen um so genannte Conversion Therapien zu fördern.