MALTA: Marriage Equality erreicht nun auch Malta

MALTA: Marriage Equality erreicht nun auch Malta
Wie bereits im Wahlkampf versprochen, hat sich Maltas Premierminister für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare stark gemacht. Am Mittwoch hat das Parlament nun abgestimmt und die Vorlage definitiv angenommen. Damit wird die Insel das 24. Land der Welt, in welchem schwullesbische Paare heiraten können...

Kurz nach der Wahl, bei der Joseph Muscat als Premierminister bestätigt wurde, hat er sein Versprechen wahrgemacht und die Debatte über Marriage Equality im Parlament lanciert. In der vergangenen Woche stimmten die Abgeordneten in zweiter Lesung für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, sodass der Weg nun für die Schlussabstimmung frei gemacht wurde. Am Mittwoch stimmten die Politiker schliesslich erneut für die Öffnung der Ehe, damit Marriage Equality nun definitiv eingeführt werden kann. Die Unterschrift von Präsidentin Marie-Louise Coleiro Preca ist reine Formsache und wird in den nächsten Wochen gegeben.

Danach wird damit gerechnet, dass in spätestens 12 Wochen die ersten, schwullesbischen Paare heiraten können. Die Regierungsministerien haben nämlich geschätzte vier bis sechs Wochen Zeit um die Gesetze anzupassen. Danach können die ersten Paare ihren Termin fürs Heiraten reservieren und danach verlangt das Gesetz eine Wartezeit von sechs Wochen bis die Ehe tatsächlich geschlossen werden kann.

Wie der Malta Independent berichtet, werden mit dem Gesetzesentwurf auch alle geschlechterspezifischen Ausdrücke im Gesetz ersetzt, damit neu alles geschlechtsneutral formuliert ist.

Auch die Nationalisten standen hinter dem Gesetz. So erklärte deren Vorsitzender Simon Busuttil, dass seine Partei für das Anliegen stimmen werde, denn wenn man wirklich an die Gleichstellung glaube, dann müsse die Gleichstellung auch für alle gelten. Einige in seiner Partei äusserten jedoch Bedenken darüber, dass man alle Begriffe durch geschlechterneutrale Ausdrücke ersetze. So meinte etwa Hermann Schiavone, dass dies nicht nötig sei um die Gleichstellung zu erreichen.

Malta hat in den vergangenen Jahren sehr viel für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender gemacht und wird heute gar als der lebenswertendste Ort für die LGBT-Community in ganz Europa bezeichnet. So hat das Land beispielsweise auch als erstes in Europa die so genannten Conversion Therapien verboten.

Malta ist das 24. Land der Welt, welches die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat.