MAURETANIEN: Acht Männer zu Haftstrafen verurteilt
Das Video einer Geburtstagsfeier verbreitete sich über die Sozialen Medien viral und sorgte für mächtig Empörung innerhalb der Bevölkerung, sogar in den Nachbarstaaten wie etwa Senegal. Die Polizei behauptet darauf, dass es sich bei diesem Video nicht um eine Geburtstagsfeier, sondern um eine gleichgeschlechtliche Hochzeit gehandelt habe. Darauf wurde das Video untersucht und insgesamt zehn Männer wurden festgenommen. Obwohl die Polizei kurze Zeit später in einem Fernsehinterview zugab, dass es doch keine Hochzeit, sondern tatsächlich eine Geburtstagsfeier war, blieben die Männer in Haft. Sie rechtfertigten dies damit, dass die Männer Frauen imitiert hätten.
Nun fand der Prozess statt und acht der Männer wurden zu jeweils zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Ihnen wurde unter anderem unsittliches und ausschweifendes Verhalten vorgeworfen. Wie die Polizei weiter bekannt gab, hätten die acht Männer während den Untersuchungen zudem gestanden, dass sie homosexuell sind. Ob dabei jedoch nicht enormer Druck auf die Angeklagten ausgeübt wurde, ist nicht bekannt, denn ihnen wurde ein rechtlicher Beistand verweigert, und später zogen sie ihre Geständnisse in Bezug auf die sexuelle Orientierung wieder zurück. Eine Frau wurde zudem zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt, schlicht deshalb, weil sie an der Party anwesend war. Zwei der zehn Männer wurden zudem freigesprochen.
Die acht Männer haben angekündigt, dass sie gegen das Urteil in Berufung gehen werden. Auch Human Rights Watch sieht im Video keinerlei strafrechtlich relevanten Vergehen, sondern man sehe nur eine Gruppe, welche tanzt und singt. Es sehe so aus, als ob die Behörden die Männer auf der Grundlage verurteilt haben, dass tanzen und singen in Mauretanien verboten ist, kritisiert die Organisation weiter. Das Land komme nicht darum herum allen Bürgern die grundlegendsten Rechte zu zusichern.
Homosexualität ist in Mauretanien strikt verboten und kann durch die Scharia mit dem Tod bestraft werden. Im vergangenen Jahrzehnt wurden jedoch keine Todesstrafen mehr ausgesprochen.