MEDIZIN: Erste Tests mit HIV-Impfungen haben begonnen
Mit dem Medikament Truvada, für die Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP), hat die HIV-Prävention bereits grosse Fortschritte erzielt. Die Tabletten bieten einen 90-prozentigen Schutz vor einer Infektion mit dem HI-Virus. Der Nachteil ist einzig, dass das Medikament regelmässig jeden Tag eingenommen werden muss. Dies fällt allerdings vielen Menschen schwer, und aus diesem Grund wird derzeit unter Hochdruck an einer Impfung gearbeitet, welche einen längeren Schutz garantieren könnte. Ein weiterer Vorteil einer solchen Impfung wäre zudem auch, dass sie diskreter in einer Klinik oder bei einem Arzt verabreicht werden könnten. Da die täglich eingenommen Medikamente zu Hause aufbewahrt werden müssen, lehnen viele Patienten diese ab, da sie sich fürchten, entdeckt und stigmatisiert zu werden.
Einen möglichen Durchbruch diesbezüglich könnte der Wirkstoff Cabotegravir bieten. Dieses Medikament könnte als Spritze verabreicht werden und einen Schutz von bis zu acht Wochen garantieren. Dies wollen die Wissenschaftler nun mit ersten, breitangelegten Tests untersuchen, ob Cabotegravir schlussendlich den gleichen Schutz bieten kann wie Truvada. An der nun Ende Dezember gestarteten Studie nehmen rund 4'500 Männer und Transgender teil, welche selber Sex mit Männern haben. Nach der ersten Versuchsreihe sollen dann auch Frauen in Afrika hinzugenommen werden um die Wirksamkeit bei ihnen ebenfalls zu prüfen. Die ersten Ergebnisse der grossangelegten Studie werden in rund fünf Jahren erwartet.