MEDIZIN: Mann steckt sich trotz PrEP mit HI-Virus an
Noch ist wenig bekannt über den Mann aus dem US-Bundesstaat Washington. So ist etwa noch nicht bekannt, ob er PrEP regelmässig und in den vorgeschriebenen Dosen einnahm. Sicher ist hingegen, so bestätigt das Seattle & King County’s Public Health Department, dass sich der Mann mit einem seltenen HI-Virusstrang angesteckt hat, welcher gegen beide Wirkstoffe in Truvada resistent ist. Die genauen Umstände für die Ansteckung werden nun untersucht.
Wenn PrEP korrekt eingenommen wird, kann das Risiko einer Infektion durch das HI-Virus um rund 90 Prozent gesenkt werden, wobei die Ergebnisse je nach Studie stark variieren, zwischen 86 und 99 Prozent. Trotzdem sind bis heute nur fünf Fälle bekannt geworden, in denen es trotz PrEP zu einer Ansteckung gekommen ist, und dies bei Hunderttausenden, welche die Medikamente korrekt nutzen.
Im vergangenen Jahr wurde ein Fall aus den Niederlanden bekannt, als sich ein Mann trotz PrEP mit HIV infiziert hat. Die Ärzte sprachen damals aber von besonderen Faktoren, da sich der Mann mit rund 50 verschiedenen Sexualpartnern pro Monat, mit welchen er ungeschützten Sex hatte, einem sehr hohen Risiko ausgesetzt hat, zudem war er auch mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert. Dies könnte ebenfalls einen Einfluss auf die Wirksamkeit von PrEP haben. Im gleichen Jahr, 2017, wurde zudem ein Fall aus Australien bekannt. Dort hat sich ein Mann mit einem resistenten HI-Virus angesteckt, während er noch an einer PrEP-Studie teilnahm.