MEDIZIN: Neue Forschungsergebnisse zum Thema Affenpocken

MEDIZIN: Neue Forschungsergebnisse zum Thema Affenpocken
Wissenschaftler:innen in Grossbritannien haben neue Forschungsergebnisse rund um die Übertragung und die Ansteckungsrisiken veröffentlicht. Dazu haben sie mehr als 2’700 als positiv bestätigte Fälle untersucht. Grossbritannien gehört zu jenen Ländern, welche am stärksten vom aktuellen Ausbruch betroffen sind.

Seit dem Ausbruch in diesem Frühling wurden weltweit mittlerweile bereits mehr als 78‘000 Fälle von Affenpocken registriert. Grossbritannien gehört dabei zu jenen Ländern, welche am stärksten betroffen sind. Dortige Wissenschaftler:innen der UK Health Security Agency (UKHSA) haben nun 2‘746 als positiv bestätigte Fälle genauer untersucht und nun erste Ergebnisse dieser breitangelegten Studie veröffentlicht.

Durch eine umfassende Rückverfolgung von Kontaktpersonen der Infizierten, fanden sie heraus, dass die meisten Übertragungen stattfinden, bevor die infizierte Person selber überhaupt Symptome hat. Dies könne bis zu vier Tage vorher der Fall sein. Die Wissenschaftler:innen sprechen dabei von einem "erheblichen" Übertragungsrisiko bereits bis zu vier Tage bevor die infizierte Person Symptome aufweist. Dies ist das erste Mal, dass diese Annahme nun bestätigt werden konnte.

Wie die Autor:innen der Studie, welche im British Medical Journal (BMJ) veröffentlicht wurde, schreiben, finden 53 Prozent, und damit mehr als die Hälfte der Übertragungen in der präsymptomatischen Phase statt, also in jener Zeit, bevor Symptome auftreten. Nun will man noch mehr Arbeit in die Erforschung investieren, um die präsymptomatischen und auch die asymptomatischen Infektionen zu verstehen.  Diese Erkenntnisse sind wichtig um die Strategien und den Umgang mit künftigen Ausbrüchen von Affenpocken anzupassen.

Zu den ersten Symptomen von Affenpocken können Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen gehören, sowie geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und schnelle Ermüdung. Häufig tritt auch ein Hautausschlag auf, ähnlich wie bei den Windpocken. Auch wenn die Fälle derzeit weltweit zurückgehen, so ist es nach wie vor wichtig, dass sich die Menschen, insbesondere Männer, die Sex mit Männern haben, welche die überwiegende Zahl der Infektionen ausmachen, sich der Krankheit und ihrer Symptome bewusst sind.

Die Impfung, welche in den kommenden Tagen auch endlich in der Schweiz zur Verfügung stehen wird, spielt eine entscheidende Rolle um die Weiterverbreitung des Virus zu stoppen. Wer bereits in seiner Kindheit gegen Affenpocken geimpft wurde, braucht eine Auffrisch-Impfung, alle anderen brauchen zwei Impfdosen im Abstand von mindestens vier Wochen. Hier findest Du aktuelle Infos zu den Impfstandorten in den Kantonen.

Die wichigsten Informationen und Antworten auf die drängsten Fragen rund um das Thema Mpox (vormals: Affenpocken) findest Du hier:

Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen

Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay

Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox

Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox