MEDIZIN: Neue Studie bestätigt Schutz vor HIV-Übertragung mittels antiretrovirale Therapie
Wer die antiretroviralen Medikamente wie Truvada vorschriftsgemäss, sprich täglich, einnimmt und dessen Virenlast daher unter die Nachweisgrenze fällt, der kann das HI-Virus nicht mehr auf andere Personen übertragen. Zahlreiche Studien weltweit haben dies bereits aufgezeigt, und auch die jüngsten Untersuchungen unter dem Titel Opposites Attract des Kirby Institute von der University of New South Wales in Australien verleiht dieser Erkenntnis nun neuen Auftrieb.
Für die Studie wurden 343 Paare in Australien, Brasilien und Thailand während vier Jahren begleitet, welche beim Sex auf Kondome verzichtet haben, und welche jeweils aus einem HIV-positiven und einem HIV-negativen Partner bestehen. Während der gesamten Zeit wurde jeweils die Virenlast von beiden Partnern gemessen. Wie die Autoren nun schreiben, kam es in dieser Zeit über 12’000 Mal zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Trotzdem gab es aber während den gesamten vier Jahren keine einzige Übertragung auf einen HIV-negativen Mann, obwohl dieser, im Gegensatz zu seinem HIV-positiven Partner, keine antiretroviralen Medikamente (PrEP) eingenommen hat. Dies zeigt, dass die Verwendung von PrEP die Virenlast der HIV-positiven Person nicht nur unter die Nachweisgrenze fallen lässt, sondern, dass die täglich eingenommenen Medikamente auch verhindern, dass das Virus auf HIV-negative übertragen werden kann.
Diese Resultate würden einen wichtigen Teil zur Beweislage der internationalen, community-basierten Undetectable = Untransmissible-Kampagne beitragen, so Professor Andrew Grulich, Vorsteher des HIV Epidemiology and Prevention Program des Kirby Institute. Es hebe hervor, dass Personen mit HIV heute ein langes und gesundes Leben führen können, und dies erst noch mit einer effektiven Chance von Null, dass sie das Virus an jemand anderen weitergeben, vorausgesetzt natürlich, dass ihre Virenlast durch die tägliche Behandlung mittels einer antiretroviralen Therapie nicht nachweisbar ist.
Die Autoren der Studie kommen zum Schluss, dass die HIV-Behandlung zur Prävention für Männer, die mit Männern Sex haben, effektiv ist. Die häufigeren Tests in Verbindung mit dem sofortigen Beginn einer Behandlung bei einer allfälligen Infektion sei eine wichtige Strategie bei der HIV-Prävention von homosexuellen Männern.
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