MEDIZIN: Wird MG zum neuen „Superbug“ der sexuell übertragbaren Krankheiten?

MEDIZIN: Wird MG zum neuen „Superbug“ der sexuell übertragbaren Krankheiten?
Von Mycoplasma genitalium, kurz MG oder auch Mgen, hast Du vielleicht noch nie etwas gehört, doch Ärzte warnen nun zur Vorsicht da sich die sexuell übertragbare Krankheit massiv ausbreitet: Bei Männern droht eine Penis-Entzündung und bei Frauen kann es unbehandelt gar zu Unfruchtbarkeit führen...

Mycoplasma genitalium (MG) ist bei rund ein bis drei Prozent der Bevölkerung vorhanden. Während Ärzte in den USA und in Australien ihre Patienten bereits häufiger und systematisch auf MG testen, so wird es etwa in Grossbritannien oder auch hierzulande bislang kaum geprüft. Die Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden, wobei jedoch weltweit immer mehr Resistenzen auftauchen, wodurch das Antibiotika seine Wirkung verliert. MG wurde erst in den 1980ern entdeckt und wird vor allem durch ungeschützten Sex übertragen. Kondome können dabei aber das Risiko einer Übertragung reduzieren.

Bei Frauen kann es zu einer Entzündung der Fortpflanzungsorgane führen, was Schmerzen und Blutungen mit sich führen kann. Im schlimmsten Fall kann es gar zu Unfruchtbarkeit kommen. Bei Männern hingegen treten seltener Symptome auf, wodurch eine Ansteckung mit MG oft gar nicht erst bemerkt wird. Es kann aber zu einer Entzündung in der Harnröhre führen, zudem kann es auch zu Ausfluss aus dem Penis kommen, sowie Schmerzen beim Urinieren. Wegen diesen Symptomen kommt es auch des öfteren zu Verwechslungen, etwa, dass MG für eine andere Krankheit, wie Chlamydiose, gehalten wird, was zu einer falschen Behandlung führt.

Ärzte warnen nun bei Mycoplasma genitalium vor der Entstehung eines neuen "Superbug" bei den sexuell übertragbaren Krankheiten. Vor allem Männer, die mit Männern Sex haben sind Statistiken zufolge besonders häufig von der Krankheit betroffen, und auch HIV-Positive zeigen ein grösseres Risiko, sich mit MG anzustecken. Mediziner warnen nun gar vor einer medizinischen Notsituation, welche eintreffen könnte.

Grossbritanniens Kliniken, welche sich auf die sexuelle Gesundheit fokussieren, rufen nun zu regelmässigen Tests von MG auf. Zudem sollen positiv getestete umgehend behandelt werden. Sie fordern zudem die Regierung auf, entsprechende Programme zu initiieren und auch zu finanzieren, um die Krankheit besser eindämmen zu können, denn es brauche nicht mehr viel und die Situation laufe aus dem Ruder...