MEXIKO: Tödlichstes Jahr für die LGBTI+ Community seit fünf Jahren
Mexiko blickt auf ein sehr gewalttätiges 2019 zurück mit insgesamt rund 34‘500 Morden, dies vor allem bedingt durch Bandenkriminalität und Drogengeschäfte. Dies sind rund 2.5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Im selben Zeitraum registrierte die LGBTI+ Organisation Letra S auch 117 Morde an Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transmenschen, welche explizit auf Grund von deren sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität geschahen. Dies entspricht rund einem Drittel mehr als noch 2018, und ist die höchste Zahl seit 2015.
Dabei fiel der Organisation vor allem auf, dass die Gewaltanwendungen an den Opfern vor oder sogar direkt nach einem Mord massiv zugenommen haben. So seien die Opfer teilweise gefesselt worden, oder auch mehrfach erstochen, und dies sogar an öffentlichen Orten. Etwas mehr als die Hälfte der LGBTI+ Opfer, rund 55 Prozent, waren Transgender, und die schwulen, respektive bisexuellen Männer machten 31 Prozent aus.
Die Dunkelziffer dürfte aber noch weit höher sein, da LGBTI+ Feindlichkeiten als Motiv nur schwer nachweisbar sind. Bei 34'500 Morden insgesamt in nur einem Jahr ist es auch extrem schwierig, jeden einzelnen zu überprüfen. Zwischen 2015 und 2019 wurden ingesamt 441 Morde gezählt, welche einzig aus LGBTI+ feindlichen Motiven geschahen und nicht unter anderem mit Bandenkriminalität, Drogen oder Beziehungsdelikten in Verbindung gebracht werden konnten.