MOLDAWIEN: Staatspräsident nimmt an Gegenveranstaltung zur Pride teil

MOLDAWIEN: Staatspräsident nimmt an Gegenveranstaltung zur Pride teil
Unter massivem Polizeischutz marschierten am Wochenende ein paar hundert LGBTI+ zusammen mit ihren Supporten durch die moldawische Hauptstadt Chisinau um an der Pride für ihre Rechte einzustehen. Der Staatspräsident nahm derweil an einer Gegenveranstaltung unter dem Titel Familien-Festival teil...

Er werde am Sonntag zusammen mit seiner Familie an der Moldowa Pride teilnehmen, erklärte Dumitru Alaiba. Damit ist er der erste Parlamentsabgeordnete Moldawiens, welcher öffentlich seine Unterstützung für die Rechte der LGBTI+ Community und seine Teilnahme an der Pride bekannt gab. Diese Demonstration sei eine Bekräftigung unserer gemeinsamen Würde, der Freiheiten und der Rechte, welche wir alle haben, sagte er weiter gegenüber EuroNews.

Die Pride wird bereits seit 2001 jährlich organisiert und sie stand diesmal unter dem Motto „Ich bin okay“. Diesmal kamen rund 500 Teilnehmer zusammen, welche durch die Innenstadt von Chisinau marschierten, beschützt von rund 1000 Polizisten. Es gab auch Gegendemonstranten vor Ort, doch im Gegensatz zu anderen Jahren kam es diesmal zu keinen gewalttätigen Zusammenstössen.

Während Dumitru Alaiba die Pride vor Ort unterstützte, wählte Staatspräsident Igor Dodon den gegenteiligen Weg und ermunterte die Bürger der Stadt, an der Gegenveranstaltung zur Pride, dem Familien-Festival teilzunehmen. Es fand am gleichen Tag statt und war in erster Linie dazu da um die traditionellen Familienwerte zu promoten. Er selber nahm auch daran teil, zusammen mit der russisch-orthodoxen Kirche.

Die Lage für die Community in Moldawien ist alles andere als einfach, obwohl Anti-LGBTI+ Gesetze abgeschafft wurden. Dies geschah nämlich vor allem weil man sich der Europäischen Union annähern möchte, und nicht wirklich aus Überzeugung. Aus diesem Grund ist Homophobie nach wie vor omnipräsent im Land und wird nicht selten von der Politik befeuert...