NEUSEELAND: Auckland zieht die Kandidatur für die Gay Games zurück

NEUSEELAND: Auckland zieht die Kandidatur für die Gay Games zurück
Eigentlich war Auckland mit der Bewerbung für die Durchführung der World Gay Games 2030 ganz gut im Rennen: Nun zieht die Stadt ihre Kandidatur aber überraschend zurück. Der Grund sind Schwierigkeiten bei der Finanzierung und politische Unsicherheiten. Welche Städte nun noch im Rennen sind, erfährst Du hier.

Eigentlich hatte Auckland sehr gute Karten, denn von den 21 Bewerbungen, welche für das Jahr 2030 für die Austragung des grössten queeren Sportanlass eingingen, sind drei in die engere Auswahl gekommen. Neben Auckland auch noch Denver und Perth. Aus diesem Grund kommt der Rückzug der Kandidatur aus Neuseeland nun umso überraschender.

Der Grund liegt offenbar in der Finanzierung, denn der Bürgermeister von Auckland, Wayne Brown, hat Budgetkürzungen bei den Anteilen von Steuergeldern rund um die Durchführung von Grossveranstaltungen angekündigt. Aufgrund dieser unsicheren Prognosen hat die städtische Kultur- und Eventagentur Tataki Auckland Unlimited (TAU) nun die Reissleine gezogen, und erklärt, dass man bei der nächsten Runde des Bewerbungsverfahrens für die Gay Games, welche jetzt im Mai startet, nicht mehr teilnehmen werde.

Man sei enttäuscht, heisst es von TAU, da man sehr viel Energie in diese Bewerbung gesteckt habe, um in die Top 3 zu kommen. Die Gay Games seien der grösste Kultur- und Sportanlass für LGBTI+ Athlet:innen, und findet nur alle vier Jahre statt. Die Kosten von zehn Millionen Dollar hätten zwischen der Stadt Auckland und der Regierung geteilt werden sollen. Dem gegenüber steht aber eine Wertschöpfung, welche mit geschätzten 20.8 Millionen Dollar rund doppelt so hoch gewesen wäre. So wurde für den zehntägigen Anlass mit rund 100‘000 zusätzlichen Übernachtungen gerechnet. Zahlreiche Sponsoren aus der Wirtschaft hätten sich zudem für die Austragung der Spiele in Auckland stark gemacht, schreibt TAU in einer Mitteilung weiter.

Wer nun auf die Shortlist nachrücken wird, ist noch nicht bekannt: Chancen darauf haben die Kandidaturen der Longlist, dies sind Adelaide, Edmonton, Frankfurt, Kapstadt, Melbourne, Taipeh und Vancouver. Bereits aus dem Rennen für 2030 ausgeschieden sind Athen, Atlanta, Birmingham, Boston, Johannesburg, Liverpool, Miami, Oak Creek, San Diego, São Paulo und Seattle.

Als nächstes müssen die aussichtsreichsten Kandidat:innen für die Gay Games 2030 bis im Juni ihre detaillierte Bewerbung vorlegen. Im November wird dann in Valencia das Siegerprojekt und damit der Austragungsort 2030 bekanntgegeben. Die letzten Gay Games wurden aufgrund der unsicheren Lage betreffend Covid auf das Jahr 2023 verschoben und sie fanden erstmals in zwei Städten statt, nämlich in Hong Kong und Quadalajara, die nächsten Spiele, die 12. Ausgabe, werden im nächsten Jahr in Valencia stattfinden.

Von den Budgetkürzungen rund um Grossanlässe in Auckland sind nicht nur die Gay Games betroffen. So könnte auch das Rugby-Turnier Women's Lions im Jahr 2027, das Turnier Men's Lions zwei Jahre später, sowie der ICC T20 Cricket World Cup 2028 davon betroffen sein.