NEUSEELAND: Oberstes Gericht beurteilte Regenbogen-Fussgängerstreifen
Ihrer Meinung nach sei der farbige Regenbogen-Fussgängerstreifen in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington nicht nur illegal angebracht worden, sondern auch ein Sicherheitsrisiko für den Strassenverkehr. Er befindet sich an der Kreuzung Cuba und Dixon Street und wurde im Jahr 2018 erstmals aufgemalt. Daher ging nun eine Gruppe „besorgter Bürger“ bis vor das Oberste Gericht des Landes, um die Rechtmässigkeit des Fussgängerstreifens zu prüfen.
Nun, während dem Pride Month in Wellington, hat Richter Jason McHerron das Urteil bekanntgegeben und grünes Licht für die Behörden erteilt. Die Regenbogen-Markierung halte den geltenden Vorschriften für Strassenmarkierungen und zur Verkehrskontrolle stand und dürfe daher bleiben. Auch durch die Regenbogenfarben sei der Zweck, der mit der Nutzung der Strasse verbunden sei, noch sichtbar und die Fussgänger:innen würden damit weder verwirrt, noch werde ihre Sicherheit beeinträchtigt.
Sein Argumentation untermauerte McHerron zudem damit, dass täglich hunderte Autos diese Kreuzung passieren und es seither noch zu keinen einzigen Unfall gekommen sei. Die Passant:innen würden zudem auch durch die Regenbogenfarben nicht dazu verleitet, dass sie davon ausgehen würden, auf dieser Kreuzung immer Vortritt zu haben.
Nicht nur die LGBTI+ Community feierte die Entscheidung des Obersten Gerichts, sondern auch die Bürgermeisterin von Wellington, Tory Whanau. Es sei ein Sieg für den Pride Month und das Urteil unterstreiche zudem auch den inklusiven Geist dieser Stadt, es ist ein Sieg für die Vielfalt und Akzeptanz, so Whanau. Das Gericht habe zudem auch die Botschaft hervorgehoben, dass auch die öffentlichen Räume die Vielfalt der Gesellschaft hervorheben sollen.
Der Stadtrat von Wellington habe weiter einstimmig entschieden, dass man mit den Nachbarn in Berhampore zusammenarbeiten werde um einen Ort zu finden, an dem man auch eine trans Fahne anbringen könne, entweder auf der Strasse oder als Wandgemälde, erklärt Tory Whanau weiter. Sie setze sich dafür ein, dass sich alle in Wellington willkommen und wertgeschätzt fühlen, und sie sei stolz Bürgermeisterin von Neuseelands Regenbogenhauptstadt zu sein.
LGBTI+ Themen führen aber auch in Neuseeland immer mal wieder zu kontroversen. In der Grossstadt Auckland gibt es ebenfalls einen Regenbogen-Fussgängerstreifen, und dieser wurde auch bereits Opfer von Vandalismus. So wurde er einfach mit Farbe übermalt.