NEUSEELAND: Weltweit erste trans Parlamentarierin stirbt im Alter von 65 Jahren

NEUSEELAND: Weltweit erste trans Parlamentarierin stirbt im Alter von 65 Jahren
Georgina Beyer hat den Weg für viele in der LGBTI+ Community bereitet und war eine wichtige Fürsprecherin für die Rechte queerer Menschen. Als erste trans Person weltweit wurde sie erst zur Bürgermeisterin und dann in ein nationales Parlament - jenes von Neuseeland - gewählt. Nun ist Beyer im Alter von 65 Jahren gestorben.

Diverser als jener von Georgina Beyer kann ein Lebenslauf kaum sein: Sie war Sexarbeiterin, Drag Queen, Sängerin, Schauspielerin, aber auch Politikerin und vor allem LGBTI+ Aktivistin. 1995 wurde sie als erste offen lebende trans Person zur Bürgermeisterin gewählt, und zwar in Carterton. Darauf verfolgte sie ihre politische Karriere weiter und vier Jahre später schaffte sie als erste trans Person den Sprung in ein nationales Parlament, in jenes von Neuseeland.

Damals für die Labour Partei kämpfte sie für die Rechte von Sexarbeiter:innen, für ein Partnerschaftsgesetz - welches 2004 auch eingeführt wurde - und für Anti-Diskriminierungsgesetze. 2007 gab sie schliesslich ihren Rücktritt als Abgeordnete bekannt um 2014 erneut zu kandidieren, diesmal aber für die damalige Mana Partei. Sie schaffte es aber nicht erneut gewählt zu werden. Für ihren Kampf für die Rechte von queeren Menschen und für die Entkriminalisierung von Prostitution wurde sie 2020 bei den Queen's Birthday Honours mit dem New Zealand Order of Merit ausgezeichnet.

Mit Scotty Kennedy hat ein Freund von Georgina Beyer nun ihren Tod im Alter von 65 Jahren bekanntgegeben. Sie litt während Jahren unter Problemen mit den Nieren und musste zeitweise bis zu vier Mal täglich zur Dialyse. Eine Nierentransplantation im Jahr 2017 verhalf ihr wieder zu mehr Lebensqualität und sie konnte auch wieder öffentliche Auftritte wahrnehmen. Am 6. März ist Beyer nun in einem Hospiz umgeben von ihren Liebstem verstorben.

Sie würden politisch auf unterschiedlichen Seiten stehen, doch sie habe die Macht gehabt, diese Unterschiede zu überwinden, wurde Georgina Beyer auch von der Vize-Vorsitzenden der Konservativen gelobt. Auch der neue Premierminister Chris Hipkins lobte ihre Arbeit: Sie habe den Weg für viele, die ihr folgten geebnet, erklärte er, als der Tod der beliebten Politikerin bekannt wurde.

Bild: © New Zealand Government, Office of the Governor-General