NORDIRLAND: Schwullesbische Paare ziehen für Marriage Equality vor Gericht

NORDIRLAND: Schwullesbische Paare ziehen für Marriage Equality vor Gericht
Nachdem die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im Parlament mehrfach gescheitert ist, soll es nun vor Gericht weitergehen: Je ein schwules und ein lesbisches Paar haben angekündigt, die Regierung zu verklagen, weil sie ihnen die Ehe vorenthalten.

Obwohl die Bevölkerung gemäss Umfragen mit rund 68 Prozent hinter Marriage Equality stehen würde, hat es das Parlament bislang aber mehrfach verpasst eine Mehrheit für das Anliegen zu finden. Zuletzt, im November, kam zwar erstmals eine äusserst knappe Mehrheit zustande, doch die Konservativen blockierten den Gesetzesentwurf mit ihrem Veto. Verschiedenste LGBT-Organisationen wollten diesem Spiel nun nicht mehr länger zuschauen, und nun haben sich je ein schwules und ein lesbische Paar bereit erklärt, Marriage Equality per Gericht einzufordern.

Gráinne Close und Shannon Sickles, sowie Chris und Henry Flanagan-Kane verklagen nun die Regierung in Nordirland, da ihnen das Recht auf Ehe vorenthalten wird. Dies verletzte die Menschenrechte, sind sie der Meinung. Nordirland ist der einzige Teil Grossbritanniens, welcher die Ehe noch nicht für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat. Sowohl England, wie auch Wales und Schottland haben diesen Schritt längst vollzogen.

Der Anwalt der Paare erklärte in einer Stellungnahme, dass dies nicht weniger als staatliche Diskriminierung sei, was da passiere, und zwar von einer ganzen Gruppe von Menschen, welche schon so während Jahren marginalisiert wurde. Es sei erniedrigend, dass ihre Beziehung als zweitklassig angesehen werde, indem man ihnen nur eine Eingetragene Partnerschaft eingestehe.

Unterstützung erhalten die Paare auch von Amnesty International: Nachdem das Parlament mehrmals gescheitert sei, die Ehe zu öffnen, seien diese Paare gezwungen worden, das Gericht anzurufen um so zu ihrem Recht zu kommen. Es sei inakzeptabel, dass sie soweit gehen mussten um ihre eigene Regierung für etwas zu verklagen, was von der breiten Bevölkerung akzeptiert und gutgeheissen werde, heisst es von der Organisation weiter. Während die Politiker versagt haben, ihren Teil dazu beizutragen, dass die gleichgeschlechtlichen Paare endlich gleich behandelt werden, so liege der Ball nun bei den Richtern.

Bereits Anfangs November hat ein schwules Paar eine Klage angekündigt: Dieses Paar hat bereits in England geheiratet und wollte erreichen, dass ihre Ehe nun auch von Nordirland anerkannt wird. Bei den nun geplanten Klagen geht es um die generelle Einführung von Marriage Equality.