NORDMAZEDONIEN: Premier entschuldigt sich für homophobe Ausdrücke

NORDMAZEDONIEN: Premier entschuldigt sich für homophobe Ausdrücke
Er bezeichnete einen Mann, welcher im Zentrum eines grossen Korruptionsskandal in Nordmazedonien steht, als Schwuchtel: Nun hat sich Premierminister Zoran Zaev öffentlich für diese Äusserung entschuldigt...

Er sprach sich an einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Skopje so richtig in Rage: Das Thema war denn auch schwierig, denn das Land steckt nach einem grossen Korruptionsskandal in einer mächtigen Krise. Er erlaube es ein paar wenigen Kriminellen, einem bösartigen Journalisten, und, er entschuldige sich bereits im voraus bei der LGBTI Community, einer Schwuchtel nicht, diese Regierung zu stürzen, so Zoran Zaev (Bild: Links). Mit Letzterem meinte er den ehemaligen Fernsehmann und heutigen Geschäftsmann Bojan Jovanovski, welcher im Juli wegen eines gross angelegten Bestechungsskandals verhaftet wurde.

Nur wenige Stunden nach der Pressekonferenz wandte sich der Premier noch einmal an die Öffentlichkeit um sich zu entschuldigen. Das Wort, welches er benutzt habe, sei ein umgangssprachlicher Ausdruck um eine betrügerische, fadenscheinige Person zu beschreiben, so Zaev, und es sei kein Bezug auf die sexuelle Orientierung von jemandem. Die LGBTI+ Community habe seinen grössten Respekt. Aus diesem Grund habe er sich, bevor er das Wort „Peder“ benutzt habe, auch gleich entschuldigt. Weiter erklärte er, dass er auch weiterhin für die Rechte der LGBTI+ kämpfen werde, so wie bisher auch.

Doch trotz dieser Entschuldigung musste sich der Premierminister Kritik anhören: Die Journalistenvereinigung des Landes nannte den Ausdruck unerhört, zudem passe dies nicht zu einem seriösen Politiker und Staatsmann. Auch eine Sprecherin des Helsinki Komitees für Menschenrechte in Nordmazedonien zeigte sich enttäuscht über die Aussagen. Gerade Ausdrücke wie diese würden zu mehr Gewalt gegen LGBTI+ führen.

In Nordmazedonien fand erst in diesem Jahr die erste Pride in der Hauptstadt Skopje statt. Im März hat das Parlament zudem ein Anti-Diskriminierungsgesetz eingeführt. Damit erfüllt das Land die Standards der EU-Mitglieder, dessen Beitritt Nordmazedonien anstrebt. LGBTI+ Feindlichkeiten sind aber nach wie vor sehr weit verbreitet im Land...