ÖSTERREICH: Kinder verklagen die Regierung für Marriage Equality
Es ist eine ziemlich aussergewöhnliche Situation, welche derzeit in Österreich herrscht: Gleichgeschlechtliche Paare sind in Bezug auf das Adoptionsrecht absolut gleichgestellt mit den heterosexuellen Paaren, sei es in Bezug auf die Stiefkindadoption, auf die gemeinsame Adoption oder auch in Bezug auf die künstliche Befruchtung. Der einzige Unterschied, der nach wie vor besteht, ist, dass gleichgeschlechtliche Paare noch immer nicht heiraten dürfen. Damit ist Österreich weltweit ein Einzelfall, denn alle anderen Länder, welche den schwullesbischen Paare schon ein vollständiges Adoptionsrecht gewähren, lassen die Eltern dieser Kinder natürlich auch heiraten. Damit bleibt der Fakt bestehen, dass Kinder mit zwei Müttern, respektive zwei Vätern, zwangsweise unehelich bleiben.
Neben dem Gerichtsprozess, der nun von fünf Kindern von gleichgeschlechtlichen Eltern angestrengt wurde, gibt es auch noch die Bürgerinitiative "Ehe Gleich", welche bereits von weit über 45'000 Menschen unterschrieben wurde - eine der erfolgreichsten Bürgerinitiativen überhaupt. Damit soll die Aufhebung des Eheverbots für gleichgeschlechtliche Paare gefordert werden. Diesbezüglich hat der Nationalrat auch Justizminister Brandstetter und Familienministerin Karmasin aufgefordert, dazu Stellung zu beziehen. Sie haben nun bis Anfangs 2016 Zeit dieses Verbot zu rechtfertigen.
Wie auch in der Schweiz und in Deutschland, so zeigt sich die Regierung auch in Österreich gespalten, was die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare angeht. Während die Sozialdemokraten um Bundeskanzler Werner Feymann das Anliegen unterstützen, so stellen sich die konservativen Parteien dagegen.