PERU: Gericht bringt Peru einen weiteren Schritt in Richtung Ehe für alle
Seit Jahren wird in Peru heftig über die Ehe für alle debattiert, dabei zeigt sich nicht nur die Bevölkerung diesbezüglich als tief gespalten, sondern auch die Gerichte. Vorläufiger Höhepunkt ist die Entscheidung eines Obergerichts in der peruanischen Hauptstadt Lima, welches sich auf die Seite eines lesbischen Paares schlug und entschied, dass die Behörden ihre im Ausland geschlossene Ehe anerkennen sollen.
Ihnen ihre Ehe vorzuenthalten würde gegen die Grundrechte des lesbischen Paares verstossen, entschieden die Richter. Die im Gesetz verankerte Definition der Ehe dürfe dafür nicht herangezogen werden, so das Gericht weiter. Im Zivilgesetz aus dem Jahr 1984 steht geschrieben, dass die Ehe eine freiwillige Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau sei. Ob die Behörden sich mit dem Gerichtsurteil zufrieden geben darf bezweifelt werden. Es wird damit gerechnet, dass die RENIEC, welche die Geburts-, Heirats- und Scheidungsregister in Peru führt, in Berufung gehen wird.
Bereits 2017 kam es in Peru zu einer ähnlichen Entscheidung, doch diese wurde 2018 wieder aufgehoben. Zwei Jahre später war es auch das Verfassungsgericht in Peru, welches dem Anliegen eine Abfuhr erteilte. Ein anderes Gericht forderte indirekt bereits die Politik zum Handeln auf, in dem es festhielt, dass Peru im Vergleich zu anderen Ländern der Region in Bezug auf die Rechte für queere Menschen im Rückstand sei. In Südamerika haben Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien und Uruguay die Ehe für alle bereits eingeführt.