PHILIPPINEN: Parlamentspräsident ist für Marriage Equality
Er steht in enger Verbindung mit Staatspräsident Rodrigo Duterte und er ist der Präsident des philippinischen Parlaments: Die Rede ist von Pantaleon Alvarez. Als dritthöchster Politiker im Staat hat seine Meinung durchaus Gewicht, und daher erfreut seine Ankündigung umso mehr, dass er einen entsprechenden Gesetzesentwurf für die Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausarbeiten und dem Parlament vorlegen werde. Damit wolle er seinen Support für die LGBT-Community im Land ausdrücken, erklärte der 58-Jährige. Ob er im Repräsentantenhaus allerdings eine Mehrheit für das Anliegen gewinnen kann, ist fraglich.
Mit heftigem Widerstand reagierte hingegen die katholische Kirche auf die Ankündigung. Knapp über 80 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als der katholischen Kirche zugehörig, und dies macht die Philippinen zum bevölkerungsreichsten, katholischen Land in Südostasien. Alvarez zeigte sich in einem Interview aber unbeeindruckt von der Kritik der Kirche: Man werde sich nicht in die Angelegenheiten der Kirche einmischen. Man könne über alles diskutieren, dies sei das Schöne an der Demokratie. Am Ende zähle einfach die Meinung der Mehrheit, erklärte er weiter.
Würden die Philippinen tatsächlich die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen, dann wären sie das erste Land in Südostasien. Bereits etwas weiter fortgeschritten sind die Debatten lediglich in Taiwan, wo die Staatspräsidentin ein Wahlversprechen abgab, dass sie Marriage Equality einführen werde. Bislang gibt es in Südostasien nur ein paar Städte und Stadtbezirke in Taiwan und Japan, welche gleichgeschlechtlichen Paaren eine Art Partnerschaftsgesetz zugestehen.