PHILIPPINEN: Vize-Präsidentin unterstützt öffentlich die Rechte queerer Menschen

PHILIPPINEN: Vize-Präsidentin unterstützt öffentlich die Rechte queerer Menschen
Bislang gibt es in den Philippinen kaum Rechte für queere Menschen: Doch zum Pride Month schlug nun die Vize-Staatspräsidentin neue Töne an und forderte in einer öffentlichen, überaus ehrlichen Videobotschaft, dass die Rechte der LGBTI+ Community geschützt werden müssen. Die Vielfalt in der Gesellschaft soll als wesentlicher Bestandteil anerkannt werden.

Jeden Tag würden unzählige LGBTI+ Filipinos nicht nur ihr aussergewöhnliches Können und Fachwissen einbringen, sondern auch ihren Mut, der unsere Familien stärke, unsere Gemeinschaft bereichere und unsere staatlichen Institutionen verbessere, erklärte Vize-Staatspräsidentin Sara Duterte in einer Videobotschaft zum Pride Month. Dieser Mut, obwohl sie nicht einmal sich selber sein dürfen, wirke über das Leben eines Einzelnen hinaus. Die Gesellschaft werde damit herausgefordert, Ehrlichkeit, Authentizität und Inklusion in allem zu leben, was wir tun, führte sie in ihrer öffentlichen Erklärung weiter aus.

Dabei anerkannte Duterte auch offen und ehrlich, dass die heutige Gesellschaft viele Hindernisse für queere Leute schaffe. Mit tiefem Respekt anerkenne sie die Lasten an, welche viele in der LGBTI+ Community zu tragen haben. Sei es die Diskriminierung am Arbeitsplatz, die Hürden für eine gerechte Gesundheitsversorgung oder die stillen Kämpfe rund um die psychische Gesundheit, welche aus der andauernden Marginalisierung resultieren.

Ihre Forderung diesbezüglich ist klar: Die demokratischen Grundsätze des Landes würden es verlangen, dass man die Schwächsten schütze, so Duterte, und wenn man die Rechte der LGBTI+ Community schütze, dann stärke man gleichzeitig auch die Basis, auf denen die Freiheiten aller beruhen. Es soll ein Land aufgebaut werden, welches die Vielfalt als wesentlichen Bestandteil des nationalen Charakters anerkennt, und nicht nur als ein Zufallsprodukt. Die Menschenwürde brauche keine Rechtfertigung, so Duterte weiter, und der Mut, sich Widrigkeiten entgegenzustellen, werde als höchste Form der Widerstandsfähigkeit der Filipinos geschätzt.

Sie verstehe aber auch, dass gerade dieser Mut der LGBTI+ Community auch eine Herausforderung für die Gesellschaft sei, indem Ehrlichkeit und Inklusion akzeptiert werden. Doch es sei unabdingbar, ergänzt die Vize-Staatspräsidentin, dass die Rechte der queeren Filipinos geschützt werden müssen.

In Philippinen haben gleichgeschlechtliche Paare keine Möglichkeiten ihre Partnerschaften rechtlich anerkennen zu lassen. In gewissen Regionen gibt es einen Diskriminierungsschutz auf Basis der sexuellen Orientierung, und die Debatten laufen, damit dieser auf das ganze Land ausgeweitet werden kann.