POLEN: 48 LGBTI+ Demonstranten verhaftet

POLEN: 48 LGBTI+ Demonstranten verhaftet
Wegen der Verhaftung einer LGBTI+ Aktivistin in Warschau, damit sie ihre zweimonatige Untersuchungshaft antritt, kam es zu massiven Demonstrationen, um die Sicherheitskräfte daran zu hindern. In der Folge nahm die Polizei insgesamt 48 Queers fest, und schlussendlich auch die Aktivistin selber. Dabei kam es zu äusserst gewalttätigen Aktionen seitens der Polizei.

Die queere Aktivistin Malgorzata S., meist Margo genannt, soll daran beteiligt gewesen sein, Regenbogenflaggen an verschiedene Denkmäler in Warschau zu hängen, sowie bei einem Angriff auf ein Fahrzeug mit aufgedruckten, LGBTI+ feindlichen Botschaften. Margo wurde darauf von einem Gericht zu einer zweimonatigen Untersuchungshaft verurteilt. Als die Polizei die Aktivistin in den Räumlichkeiten ihrer Gruppierung Stop Bzdurom, zu Deutsch: Stoppt den Unsinn, verhaften wollte, blockierten hunderte Demonstranten die Strasse, um gegen LGBTI+ Feindlichkeiten zu demonstrieren. Zuerst sah die Polizei darauf von einer Verhaftung ab.

Die Demonstranten marschierten später mit Margo zusammen als Protestmarsch durch die Innenstadt. Doch dann wurde die Aktivistin plötzlich in ein schwarzes Auto gezerrt und verhaftet. Die Demonstranten sassen darauf rund um den Wagen ab um ihn an der Abfahrt zu hindern. Nach einer Weile begann die Polizei auf äusserst gewalttätige Weise die Demonstranten abzuführen. Insgesamt wurden 48 Personen verhaftet, teils auch Unbeteiligte. Sie wurden über Nacht festgehalten und erst nach etlichen Stunden wieder freigelassen.

Derzeit ist der Hashtag #PolishStonewall Trend bei Twitter. Auch die Europäische Union, sowie der Bürgermeister von Warschau, verurteilten das Vorgehen der Polizei. Unter anderem in Berlin ist es vor der polnischen Botschaft zu Solidaritätskundgebungen gekommen.