POLEN: Der ehemalige EU-Präsident Donald Tusk rügt die homophobe Regierung seiner Heimat

POLEN: Der ehemalige EU-Präsident Donald Tusk rügt die homophobe Regierung seiner Heimat
In Polen kocht derzeit der Volkszorn - angeheitzt durch die Regierungspartei PiS und ausgelöst durch eine queer-feministische Gruppierung, welche in Warschau drei Jesusstatuen mit Regenbogenfahnen schmückte. Nun meldete sich auch der ehemalige EU-Präsident Donald Tusk zu Wort: Er verurteilte die Taten zwar ebenfalls, rügte aber auch die LGBTI+ feindliche Reaktion und Haltung der aktuellen Regierung...

Um gegen die äusserst LGBTI+ feindliche Regierung in Polen zu demonstrieren, schmückte die queer-feministische Gruppierung Stop Bzdurom - was soviel heisst wie Stop Bullshit - drei Christusstatuen in der Hauptstadt Warschau mit Regenbogenfahnen. Die rechtskonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit, kurz PiS, kocht - Ziel erreicht.

Premierminister Mateusz Morawiecki sah die Statuen durch einen Akt des Vandalismus entweiht. Diese Aktion führe zu nichts gutem und habe einzig den Zweck, die Bevölkerung noch mehr zu spalten. Diese Reaktion löste wiederum noch mehr Unmut bei der LGBTI+ Community und der Gruppe Stop Bzdurom aus.

Nun hat sich der ehemalige Präsident der Europäischen Union, der Pole Donald Tusk, in die Debatte eingemischt. Er verurteilte zwar die Taten mit den Jesusstatuen ebenfalls, doch er rügte gleichzeitig auch die Regierung seiner Heimat. Als Vorsitzender der Europäischen Christdemokraten, wolle er daran erinnern, dass Jesus sich immer auf die Seite der schwächeren und der gefährdeten gestellt habe, und nie auf die Seite einer unterdrückenden Regierung, schrieb Tusk in einem Tweet.

Obwohl Tusk weder Namen noch Parteien nannte, sahen sich der Premier und die PiS Partei gleich angegriffen. Ein Abgeordneter der Partei, Krzysztof Sobolewski, bezeichnete Tusk kurzerhand als zwielichtige Persönlichkeit, und erklärte, dass der gar nicht mehr praktizierender Katholik sei. In den polnischen Medien brach darauf auch ein Streit aus, wer den nun schwächer sei: Die LGBTI+ Community oder die traditionelle Familie, welche von allen Seiten angegriffen werde.