POLEN: “Das Land wird Marriage Equality nie einführen”
Nachdem ein schwuler Mann in einem Dorf mit überwältigender Mehrheit zum Bürgermeister gewählt wurde, sah sich sogar der Staatspräsident Polens, Andrzej Duda, gezwungen, dazu Stellung zu beziehen. Gegenüber dem Fernsehsender Republika erklärte er, dass er nicht denke, dass es heute eine politische Mehrheit gebe, welche diesbezüglich eine Ergänzung der Verfassung befürworten würde, um damit die Ehedefinition zu verwässern und so zu öffnen, dass auch andere Geschlechter miteinbezogen werden. Er wiederhole unmissverständlich, dass die Ehe anhand der polnischen Verfassung eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau sei. Sein Land werde demnach die Ehe nie für gleichgeschlechtliche Paare öffnen.
Im Interview beschuldigte er auch andere Länder, welche Polen unter Druck setzen würden, damit sie Marriage Equality einführen: Internationale Organisationen, verschiedene Lobbygruppen, aber auch ein paar europäische Staaten hätten versucht Polen zu diesen Schritten zu zwingen. Damit zeigt sich Staatspräsident Duda voll auf der Linie seiner ehemaligen Partei: Er war Mitglied der konservativen Prawo i Sprawiedliwość, zu Deutsch: Recht und Gerechtigkeit, welche immer wieder durch strikt homo- und transphobe Äusserungen und Forderungen auffällt.
Polen ist eines der wenigen Länder in der Europäischen Union, welches weder die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat, noch ein Partnerschaftsgesetz kennt.