RUSSLAND: Homophobe, vom Film Saw inspirierte Webseite blockiert

RUSSLAND: Homophobe, vom Film Saw inspirierte Webseite blockiert
Auf der Seite wird auf äusserst brutale Weise, in Stile des Films Saw, zur Jagd auf die LGBTI+ Community aufgerufen, indem die privaten Angaben von queeren Aktivisten und Journalisten veröffentlicht werden. Die Seite bezeichnet sich auch als „Tschetscheniens Comeback“. Die Webseite wurde nun nach Beschwerden erneut gesperrt, taucht aber immer wieder im Netz auf...

Die privaten Angaben von LGBTI+ Aktivisten und Journalisten wurden auf der Seite veröffentlicht. Wer die Informationen einsehen wollte, musste rund drei Franken bezahlen, wer zudem seine Angaben von der Seite entfernen lassen wollte, zahlte rund 23 Dollar. So wurden kürzlich etwa die privaten Angaben zu Misha Tumosov veröffentlicht, ein bekannter Gay Aktivist und Vorsteher des LGBT Network Russland. Seine Organisation ist es auch, welche noch immer nach Kräften mithilft LGBTI+ aus Tschetschenien zu evakuieren. Tumosov sah sich nach der Veröffentlichung seine Daten aber gezwungen, Russland zwischenzeitlich zu verlassen, da er um seine Sicherheit fürchtete.

Einige Aktivisten, deren Namen auf der Webseite veröffentlicht wurden, berichten von homophoben Attacken gegen ihre Person. Dabei ist es die Plattform selber, welche zu Gewalt aufruft: Man soll alles mit den LGBTI+ machen, ausser sie umbringen, heisst es. Man biete den Tätern zudem rechtlichen Beistand vor Gericht, sollte es zu einem Prozess kommen. Die Seite nennt sich selber Tschetscheniens Comeback, und spielt damit auf die dortige, äusserst gewalttätige Verfolgung von LGBTI+ an, welche durch Folter und Gewalt bereits zahlreiche Tote gefordert hat.

Die Webseite, welche vielsagend nach dem Film Saw benannt wurde, tauchte im Frühling erstmals auf, wurde seither mehrmals gesperrt, fand aber immer wieder einen Weg online zu gehen. Nun wurde die Seite nach einer erneuten Beschwerde vom LGBT Network Russland wieder gesperrt. Die Organisation erklärt diesmal  allen, welche durch die Seite bedroht werden, dass sie dieses „Spiel“ bei den Behörden zur Anzeige bringen sollen. Dazu liefern sie auf ihrer eigenen Webseite auch Hinweise und Hilfestellungen wie man die zuständigen Behörden am einfachsten erreichen kann und wie man genau vorgehen muss.