RUSSLAND: Webseite ruft zur Jagd auf LGBTI+ auf - und bezahlt die Täter dafür

RUSSLAND: Webseite ruft zur Jagd auf LGBTI+ auf - und bezahlt die Täter dafür
Bereits im April 2018, im Vorfeld der Fussball-WM in Russland, wurde die Webseite erstmals aufgeschalten, und nun ist sie erneut online: Auf der Webseite mit dem Titel пила - „Saw“ - werden alle aufgerufen, Jagd auf LGBTI+ zu machen und sie zu foltern. Die Webseite bezahlt dazu bis zu 300 Rubel - rund 4.50 CHF - pro Fall, zudem werden die Täter falls nötig vor Gericht oder gegenüber der Polizei rechtlich unterstützt...

Man habe mit der Arbeit bereits begonnen und jage und foltere LGBTI+ bereits in zwölf russischen Regionen, steht auf der Webseite geschrieben. Dazu gehören unter anderem Tschetschenien und Dagestan, aus welchen bereits immer wieder äusserst homophobe Gewalttaten gemeldet werden, aber auch Bashkortostan, Tatarstan, Saratow, Orenburg oder Perm.

Weiter werden alle aufgefordert, LGBTI+ zu identifizieren, sie festzuhalten und nach Tschetschenien auszuliefern. Man dürfe alles mit den Schwulen, Lesben, Bisexuellen, trans und inter Menschen machen, ausser sie töten. Auf der Webseite kann man sich zudem per eMail bewerben, und wenn man den Anforderungen entspricht, wird man sofort angestellt.

Die Webseite geht sogar noch weiter und bezahlt bis zu 300 Rubel pro Fall. Dies entspricht in etwa 4.50 CHF. Sollte man danach in Schwierigkeiten kommen, etwa wenn man von der Polizei erwischt und sich vor Gericht verantworten muss, dann stellen die Betreiber den rechtlichen Beistand, heisst es weiter.

Die Webseite nennt sich пила, was soviel wie „Saw“ bedeutet und ist an die brutale, gleichnamige Kinofilm-Reihe angelehnt. Erstmals ist die Webseite im März 2018 aufgetaucht, wurde dann aber wieder gelöscht. Seit wenigen Tagen ist die Webseite nun aber wieder aktiv.

Der Aufruf erinnert an die Vorgänge, welche sich seit Monaten in Tschetschenien abspielen, und welche seit dem vergangenen Dezember wieder intensiviert wurden. Dort werden LGBTI+, offenbar staatlich unterstützt, festgenommen und in Konzentrationslager gesteckt. Dort werden sie gefoltert und dabei kommt es auch immer wieder zu Todesfällen.