RUSSLAND: Über 30 LGBTI+ Aktivist*innen in Moskau verhaftet

RUSSLAND: Über 30 LGBTI+ Aktivist*innen in Moskau verhaftet
Sie protestierten gegen die Verhaftung einer bekannten LGBTI+ Aktivistin, und wurden darauf gleich selber festgenommen: Die russische Polizei hat am Wochenende mehr als 30 Demonstranten abgeführt.

Julia Tsvetkova wurde anfangs Monat im Osten Russlands verhaftet: Der Feministin und LGBTI+ Aktivistin wird die Verbreitung von Pornographie durch ihre Fotos vorgeworfen, wie sie auf ihrer Facebook-Seite schreibt. Sie wurde nun angeklagt und sollte sie schuldig gesprochen werden, dann drohen ihr bis zu sechs Jahre Haft.

Am Wochenende haben nun in Moskau und in St. Petersburg Proteste gegen die Verhaftung von Julia Tsvetkova stattgefunden. Um sich den neuen Gegebenheiten wegen Corona anzupassen, waren es Demonstrationen von Einzelpersonen, welche an verschiedenen Orten in der Stadt Plakate hochhielten. Doch dies hat schon gereicht um verhaftet zu werden. Insgesamt wurden so in Moskau mindestens 30 LGBTI+ Aktivist*innen, vor allem Frauen, festgenommen, und eine weitere Person in St. Petersburg.

Die Verhafteten kritisierten das Vorgehen der Polizei gegenüber Julia Tsvetkova und sie hielten Schilder mit der Aufschrift: "Heute senden sie Dich wegen Bildern ins Gefängnis, und morgen für deine Briefe? Freiheit für Julia Tsvetkova." Damit wollen sie die zunehmende Zensur in Russland anprangern.

Die Polizei hat die Verhaftungen vom Wochenende noch nicht kommentiert. Verschiedenste Regierungen haben Russland bereits für ihr hartes Vergehen gegen die Rechte von LGBTI+ kritisiert.