SCHOTTLAND: Besserer Schutz vor Hate Crimes

SCHOTTLAND: Besserer Schutz vor Hate Crimes
Eine unabhängige Beratungsgruppe, welche von schottischen Ministerien ins Leben gerufen wurde, hat nun einen Vorschlag für die Regierung ausgearbeitet, mit welcher Schwule, Lesben und Transgender besser vor Hate Crimes geschützt werden können.

Die unabhängige Beratungsgruppe, welche sich mit Hassverbrechen, Vorurteilen und dem Community-Zusammenhalt befasst, wurde im Jahr 2015 von den schottischen Ministern gegründet. Sie hat die Aufgabe, praktikable Vorschläge auszuarbeiten und diese der Regierung zu unterbreiten, um nicht zuletzt die LGBT-Community besser zu schützen. In den vorgestellten Massnahmen bezieht sich die Gruppe vor allem auf die Bereiche Bildung, öffentlicher Verkehr, das Internet, sowie den Arbeitsplatz. So sollen etwa die Lehrer dahingehend besser ausgebildet werden, damit sie im Unterricht die Diversität fördern und die jungen Menschen besser in diesen Prozess miteinbeziehen können. Zudem solle die Regierung auch enger mit Unternehmen wie etwa den Transportgesellschaften zusammenarbeiten um Hassverbrechen im öffentlichen Verkehr besser entgegentreten zu können. Aber auch andere Firmen sollen verstärkt in die Pflicht genommen werden, damit sie Hassverbrechen am Arbeitsplatz vorbeugen, aber auch feststellen und entsprechend darauf reagieren können. Unternehmen aus dem Internetbereich sollen auch das Internet diesbezüglich besser überwachen und entsprechend auf Hate Crimes reagieren.

Die nun vorgestellten Forderungen sind das Resultat einer Umfrage des Equality Network, einer nationalen Organisation für LGBT-Gleichstellung und Menschenrechte. Die Befragung, welche sich mit der Erfahrungen der LGBTs in Schottland in Bezug auf Hassverbrechen beschäftigt hat, zeigt, dass bereits 63 Prozent Erfahrung mit Hate Crime gemacht haben. Die Mehrheit der Fälle passierte zudem im vergangenen Jahr. 29 Prozent erklärten weiter, dass sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechteridentität schon physisch angegriffen wurden. Weiter lobte die Organisation im Bericht die schottische Polizei für ihren professionellen Umgang mit Hassverbrechen, doch trotzdem würde sich noch immer zeigen, dass 70 Prozent der LGBTs, welche solche Hate Crimes erlebten, diese nicht bei der Polizei zur Anzeige bringen.

Schottland gilt einer aktuellen Studie zufolge als LGBT-freundlichste Region in ganz Europa. Laut einer Umfrage des Equality Network gibt es diesbezüglich aber eine grosse Diskrepanz, denn nur gerade 3 Prozent der schwullesbischen und transgender Reisenden denken zuerst an Schottland, wenn es um LGBT-Reisedestinationen weltweit geht.