SCHWEIZ: Der Grosse Rat von Basel befürwortet Verbot von Conversion Therapien
Nur drei Tage nach dem IDAHOBIT, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, hat der Grosse Rat von Basel-Stadt mit einer deutlichen Mehrheit von 67 Ja- zu 22 Nein-Stimmen bei sechs Enthaltungen einer Motion zugestimmt, welche ein Verbot von sogenannten Conversion Therapien fordert. Damit wurde die Motion an den Regierungsrat weitergereicht.
Unter Conversion Therapien versteht man jene LGBTI+ feindlichen Praktiken, mit welcher die sexuelle Orientierung, respektive die Geschlechtsidentität einer Person verändert werden soll. Zwar gibt es bereits Disziplinarmassnahmen, mit welchen etwa Ärzt:innen rechnen müssen, da sie mit der Anwendung von Conversion Therapien gegen ihre Berufspflichten verstossen, doch diese Möglichkeiten greifen etwa bei sogenannten Coaches, Geistlichen oder bei Sexualtherapeut:innen nicht.
Betroffene von Conversion Therapien leiden extrem unter diesen Methoden. Daraus entstehende Schuldgefühle und die Verzweiflung führen in den meisten Fällen zu Depressionen und psychischen Krisen, die oft bis hin zu Suizidgedanken reichen. Dies ist auch der Grund, weshalb alle grossen Verbände, wie jene der Ärzt:innen, der Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen, diese Praktiken vehement ablehnen.
Um zu verhindern, dass solche Praktiken im Kanton Basel-Stadt möglich sind, haben Johannes Sieber und Michela Seggiani eine entsprechende Motion eingereicht, um den Regierungsrat damit zum Handeln aufzufordern. Dabei möchten sie ein Gesetz erreichen, welches möglichst weit gefasst ist und auch für Fälle gilt, in welchen Minderjährige involviert sind.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Telefonnummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch oder via hello@lgbt-helpline.ch.